Melbourne. Ein australischer Feuerwehrmann muss 14 Jahre ins Gefängnis. Das Gericht sah es als erwiesen an, dass der Mann für einen verheerenden Buschbrand verantwortlich ist, bei de 173 Menschen ums Leben gekommen waren. Der Mann hat die Tat gestanden, nur den Vorsatz leugnet er.

In Australien muss ein früherer Feuerwehrmann wegen eines verheerenden Buschbrandes vor drei Jahren für mindestens 14 Jahre ins Gefängnis. Ein Gericht in Melbourne verurteilte den 42-Jährigen am Freitag zu 17 Jahren und neun Monaten Haft. Eine vorzeitige Haftentlassung ist laut dem Richterspruch frühestens nach 14 Jahren möglich. Das oberste Gericht des Bundesstaates Victoria hatte den Angeklagten bereits im März schuldig gesprochen, im Februar 2009 in der Stadt Churchill ein Feuer ausgelöst zu haben, das zehn Menschen tötete und mehr als 150 Häuser zerstörte.

Der Angeklagte, ein früheres Mitglied einer freiwilligen Feuerwehr, hatte zugegeben, das Feuer entfacht zu haben. Nach eigenen Angaben handelte er aber nicht vorsätzlich, sondern warf nur die Asche seiner Zigarette aus dem Fenster. Richter Paul Coghlan sagte am Freitag, er sei davon überzeugt, dass der Angeklagte niemanden habe töten wollen. Beim Strafmaß habe er zudem berücksichtigt, dass der Mann unter Autismus und einer leichten geistigen Behinderung leide.

Bei den Buschbränden wurden 173 Menschen getötet und mehr als 2000 Häuser zerstört

Bei wochenlangen Buschbränden im Februar 2009 waren im Südosten Australiens insgesamt mehr als 2000 Häuser zerstört und 173 Menschen getötet worden. Die verschiedenen Brände wurden von starken Winden und extremer Trockenheit angefacht. Es war die schlimmste Naturkatastrophe in der jüngeren Geschichte Australiens. Der 7. Februar 2009, als der 42-jährige Ex-Feuerwehrmann den Brand in Churchill entfachte, ging als "schwarzer Samstag" in die Geschichte des Landes ein.

Obwohl der 42-Jährige nur für das Feuer in Churchill verantwortlich ist, wurde er in der australischen Öffentlichkeit zu einer Hassfigur. Es gab Morddrohungen gegen ihn und seine Familie, in der Untersuchungshaft musste er vor seinen Mithäftlingen geschützt werden.