Rom. . Eine angeblich nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffs Costa Concordia erlittene Fehlgeburt einer Passagierin war offenbar vorgetäuscht. Die Reederei Costa Crociere hat jetzt angekündigt, gegen die Frau rechtlich vorzugehen. Angeblich war sie bei der Havarie am 13. Januar gar nicht an Bord.
Die Reederei Costa Crociere hat rechtliche Schritte gegen eine Italienerin angekündigt, die nach der Havarie des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" angeblich eine Fehlgeburt erlitten hat. Wie die Reederei am Freitag mitteilte, befanden sich weder die Frau noch ihr Ehemann auf der Passagierliste des Schiffes. Die Italienerin, die angeblich im fünften Monat schwanger gewesen war, war mehrmals im italienischen Fernsehen aufgetreten und auch andere Medien hatten über die Fehlgeburt berichtet. Über einen Anwalt hatte das Paar eine Million Euro Schmerzensgeld von Costa Crociere gefordert.
Wie das Unternehmen nun mitteilte, hat das italienische Fernsehen mittlerweile herausgefunden, "dass die Geschichte erfunden war". Das Paar habe mit falschen Identitäten gearbeitet, keiner von beiden sei zum Zeitpunkt des Unglücks an Bord der "Costa Concordia" gewesen. Costa Crociere will nun eine Klage bei den zuständigen Behörden einreichen. Das Unternehmen kündigte an, auch gegen "jeden weiteren betrügerischen Versuch" vorzugehen, der das Ziel habe, "persönlichen Profit" aus der Tragödie zu schlagen.
Die "Costa Concordia" war am 13. Januar mit 4200 Menschen an Bord vor der italienischen Toskana-Insel Giglio gekentert. Insgesamt kamen vermutlich 32 Menschen ums Leben, allerdings wurden 15 Vermisste nicht gefunden. Wie die Reederei am Freitag weiter mitteilte, kommt das Abpumpen des Öls aus den Tanks des Schiffes gut voran. Die Abpumparbeiten laufen demnach seit Sonntag bislang "ohne Unterbrechung". Bis Freitagmorgen seien 952 Kubikmeter Treibstoff aus vier Tanks abgepumpt worden. 1428 Kubikmeter aus 13 weiteren Tanks sollen bei weiterhin gutem Wetter den Angaben zufolge in drei Wochen abgepumpt sein. (afp)