Rom. . Unter den Todesopfern der Schiffskatastrophe ist auch ein 72-jähriger Mann aus NRW. Am Donnerstag ist das vierte deutsche Todesopfer offiziell bestätigt worden, acht Deutsche werden noch vermisst. Doch Hoffnung, noch Überlebende im Wrack der “Costa Concordia“ zu finden, gibt es kaum mehr.

Unter den Opfern des Schiffsunglücks der "Costa Concordia" ist auch ein Mann aus Nordrhein-Westfalen. Eine der geborgenen Leichen konnte als der 72-jährige Josef W. aus dem westfälischen Ibbenbüren identifiziert werden, wie die Steinfurter Polizei am Donnerstagnachmittag in Berlin auf dapd-Anfrage sagte. Bei einem anderen Toten handelt es sich um einen 66-jährigen Berliner. Erst am Mittwoch waren das zweite und dritte Todesopfer aus Deutschland identifiziert worden. Bis Donnerstag waren vier deutsche Todesopfer identifiziert worden. Weitere acht deutsche Staatsangehörige würden noch vermisst, sagte eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes. Am Mittwoch waren bereits das zweite und das dritte deutsche Todesopfer bestätigt worden.

Hoffnung, noch Überlebende im Wrack des Schiffes zu finden, gibt es kaum mehr. Dafür müsse ein Wunder geschehen, sagte der Leiter des Krisenstabs, Franco Gabrielli, am Mittwoch. Dennoch würden die Rettungsarbeiten auf dem zur Hälfte unter Wasser befindlichen Schiff so lange fortgeführt, bis jeder zugängliche Bereich kontrolliert worden sei.

Nach einer kurzen wetterbedingten Unterbrechung in der Nacht hatten die Rettungskräfte am Mittwoch im Wrack vor der italienischen Küste die Suche nach Vermissten wieder aufgenommen. Dabei setzten sie erneut Sprengungen ein, um den Tauchern den Zugang ins Innere zu erleichtern. Auch die Vorbereitungen zum Abpumpen des Treibstoffs aus dem havarierten Schiff wurden fortgesetzt.

Reederei weist Schuld an Manöver von sich

An Bord des Kreuzfahrtschiffes waren etwa 4.200 Menschen. Bislang ist der Tod von 16 Menschen bei dem Unglück bestätigt. 17 Personen gelten offiziell als vermisst. Zuletzt wurde am 15. Januar ein Mensch lebend von der „Costa Concordia“ geborgen. Das Schiff war am 13. Januar vor der Insel Giglio auf Grund gelaufen und gekentert.

Derweil hat die Reederei des Kreuzfahrtschiffes die Schuld für die Havarie von sich gewiesen. Kapitän Francesco Schettino habe nicht die Erlaubnis gehabt, die Route der „Costa Concordia“ zu ändern, zudem sei er mit 16 Knoten viel zu schnell unterwegs gewesen, sagte Generaldirektor Pier Luigi Foschi.

Der Kapitän hatte die Reederei für das Unglück mitverantwortlich gemacht. Schettino steht weiter unter Hausarrest, während die Polizei gegen ihn wegen Totschlags ermittelt. Sein Anwalt stellte am Mittwoch vor Gericht einen Antrag auf die Aufhebung des Hausarrests. Es bestehe weder Flucht noch Wiederholungsgefahr, sagte er. (dapd)

Havarierte "Costa Concordia"

Das Kreuzfahrtschiff
Das Kreuzfahrtschiff "Costa Concordia" war Freitagnacht vor der toskanischen Küste auf einen Felsen gelaufen und gekentert. An Bord waren rund 4200 Menschen, darunter 566 Deutsche. Gegen den Kapitän der "Costa Concordia", Schettino, ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Das Foto zeigt das Schiff, wie es in Reise-Prospekten zu sehen war. Denn seit Freitag... © AP
...liegt das havarierte Schiff vor der Insel Giglio an der West-Küste Italiens. Das Unglück geschah am Freitag,...
...liegt das havarierte Schiff vor der Insel Giglio an der West-Küste Italiens. Das Unglück geschah am Freitag,... © AP
...dem 13. Januar während...
...dem 13. Januar während... © AP
...des Abendessens an Bord.
...des Abendessens an Bord. © REUTERS
Ein 70 Meter langer Riss ist zu sehen. Das Schiff war offenbar zu nah an die Küste gesteuert worden. Ein Felsen hatte den Rumpf aufgeschlitzt. Binnen Minuten geriet der Luxuslinier in Schlagseite. Ein Stück des Felsens...
Ein 70 Meter langer Riss ist zu sehen. Das Schiff war offenbar zu nah an die Küste gesteuert worden. Ein Felsen hatte den Rumpf aufgeschlitzt. Binnen Minuten geriet der Luxuslinier in Schlagseite. Ein Stück des Felsens... © AFP
...den das Schiff gerammt hatte, steckt fest. Unwirklich sieht die Bucht..
...den das Schiff gerammt hatte, steckt fest. Unwirklich sieht die Bucht.. © REUTERS
...von oben aus. Das Schiff liegt...
...von oben aus. Das Schiff liegt... © AFP
...seitlich im Wasser. Der Kapitän des Schiffes,...
...seitlich im Wasser. Der Kapitän des Schiffes,... © AFP
...Francesco Schettino wurde am Samstag festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schettino wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Die Reederei Costa hatte...
...Francesco Schettino wurde am Samstag festgenommen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Schettino wegen fahrlässiger Tötung, Verursachung eines Schiffbruchs und wegen des Verlassens des Schiffs vor anderen. Die Reederei Costa hatte... © REUTERS
...Kapitän Schettino am Sonntagabend
...Kapitän Schettino am Sonntagabend "Fehlentscheidungen" vorgeworfen und erklärt,... © REUTERS
...die Route des Schiffs habe offenbar zu nah an der Küste vorbei geführt.
...die Route des Schiffs habe offenbar zu nah an der Küste vorbei geführt. © REUTERS
Per Helikopter wurden Passagiere, aber auch Rettungskräfte in Sicherheit gebracht.
Per Helikopter wurden Passagiere, aber auch Rettungskräfte in Sicherheit gebracht. © AFP
Wegen heftigen Wellengangs wurde die Suche...
Wegen heftigen Wellengangs wurde die Suche... © AP
...zunächst abgebrochen.
...zunächst abgebrochen. © REUTERS
Am Montagmorgen...
Am Montagmorgen... © AFP
...haben die Bergungsmannschaften die Suche nach den noch...
...haben die Bergungsmannschaften die Suche nach den noch... © AFP
...vermissten 21 Passagieren und Besatzungsmitgliedern...
...vermissten 21 Passagieren und Besatzungsmitgliedern... © AFP
...des Kreuzfahrtschiffs
...des Kreuzfahrtschiffs "Costa Concordia" fortgesetzt. © AFP
Taucher machten sich auf die Suche nach den noch immer Vermissten.
Taucher machten sich auf die Suche nach den noch immer Vermissten. © AFP
In der Nacht zu Sonntag konnte ein Hochzeitspaar aus seiner Kabine befreit werden. Die Süd-Koreaner...
In der Nacht zu Sonntag konnte ein Hochzeitspaar aus seiner Kabine befreit werden. Die Süd-Koreaner... © AP
...wurden über 24 Stunden nach dem Unglück gerettet.
...wurden über 24 Stunden nach dem Unglück gerettet. © REUTERS
Auch am Sonntag läuft die Suche nach Vermissten auf Hochtouren.
Auch am Sonntag läuft die Suche nach Vermissten auf Hochtouren. © AFP
In der Kirche des Küsten-Dorfes wurde ein Gottesdient abgehalten. Die meisten Überlebenden des Unglücks..
In der Kirche des Küsten-Dorfes wurde ein Gottesdient abgehalten. Die meisten Überlebenden des Unglücks.. © AFP
...sind bereits in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Doch die Lage...
...sind bereits in ihre Heimatländer zurückgekehrt. Doch die Lage... © AFP
...in Italien ist immer noch kritisch. Der Tank des Schiffes droht auszulaufen.
...in Italien ist immer noch kritisch. Der Tank des Schiffes droht auszulaufen. © AP
Mittlerweile haben die italienischen...
Mittlerweile haben die italienischen... © AFP
...Behörden eine Liste...
...Behörden eine Liste... © Getty Images
...mit den namen, der och immer vermissten Passagiere und Crew-Mitglieder...
...mit den namen, der och immer vermissten Passagiere und Crew-Mitglieder... © REUTERS
...veröffentlicht. Taucher suchen, soweit es die Witterung zulässt, noch immer...
...veröffentlicht. Taucher suchen, soweit es die Witterung zulässt, noch immer... © AFP
...nach den Vermissten.
...nach den Vermissten. © REUTERS
Employees of a wreck removal and salvage operations company take a coffee on January 19, 2012 before working on the cruise liner Costa Concordia aground in front of the harbour of the Isola del Giglio (Giglio island) after hitting underwater rocks on January 13. Italian rescuers resumed their search on board a crashed cruise ship the same day, as salvage workers prepared to pump out fuel from its tanks to avoid an environmental disaster.  AFP PHOTO / VINCENZO PINTO
Employees of a wreck removal and salvage operations company take a coffee on January 19, 2012 before working on the cruise liner Costa Concordia aground in front of the harbour of the Isola del Giglio (Giglio island) after hitting underwater rocks on January 13. Italian rescuers resumed their search on board a crashed cruise ship the same day, as salvage workers prepared to pump out fuel from its tanks to avoid an environmental disaster. AFP PHOTO / VINCENZO PINTO © AFP
Members of the Carabinieri in a boat travel past the Costa Concordia cruise ship which ran aground off the west coast of Italy at Giglio island January 19, 2012. No deadline has been set for ending the search for missing people on the wreck of the Italian cruise liner that capsized off the Tuscan island, the chief spokesman of the firefighters said on Thursday.  REUTERS/Paul Hanna  (ITALY - Tags: DISASTER TRANSPORT)
Members of the Carabinieri in a boat travel past the Costa Concordia cruise ship which ran aground off the west coast of Italy at Giglio island January 19, 2012. No deadline has been set for ending the search for missing people on the wreck of the Italian cruise liner that capsized off the Tuscan island, the chief spokesman of the firefighters said on Thursday. REUTERS/Paul Hanna (ITALY - Tags: DISASTER TRANSPORT) © REUTERS
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