Frankfurt/Essen. . Das Landgericht Frankfurt hat einem Gauner das Handwerk gelegt: Der Mann muss wegen Betruges und Urkundenfälschung sechs Jahre ins Gefängnis. Er hatte sich als unehelicher Sohn des Industriellen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach ausgegeben.
Ein 53-Jähriger, der sich als unehelicher Sohn des Industriellen Alfried Krupp von Bohlen und Halbach ausgegeben und damit eine halbe Million Euro ergaunert hat, muss für sechs Jahre in Haft. Das Landgericht Frankfurt am Main verurteilte ihn am Freitag wegen Betruges und Urkundenfälschung. Nur weil sich die Gesetze geändert hätten, sei der vielfach wegen Betruges vorbestrafte Angeklagte nicht in der Sicherungsverwahrung gelandet, sagte der Vorsitzende Richter.
Als Alleinerbe ausgegeben
Der 53-Jährige hat sich nach Überzeugung der Kammer in der Zeit von Mitte 2008 bis Sommer vergangenen Jahres mit seiner Masche knapp 500.000 Euro ergaunert. Der Angeklagte habe seinen Opfern erzählt, er sei Mehrheitsgesellschafter von Thyssen-Krupp. Als Alleinerbe verfüge er über ein Milliarden-Vermögen, Immobilien und eine Autosammlung. Weil er als unehelicher Sohn aber in Erbstreitigkeiten verwickelt sei, benötige er Geld für den Rechtsstreit. Daraufhin gaben ihm laut Urteil mindestens fünf Gutgläubige ihr gesamtes Erspartes.
Der Vorsitzende Richter nannte es eine „infame Art und Weise“, die eigenen Bekannten zu betrügen. Ein psychiatrischer Gutachter hatte dem Angeklagten eine massive Persönlichkeitsstörung diagnostiziert. Der geständige Angeklagte habe zwar von Reue gesprochen, aber kein Empfinden dafür, was er seinen Opfern angetan habe. (dapd)