Bad Griesbach. .
Die verweste Leiche eines Säuglings ist im niederbayerischen Bad Griesbach gefunden worden. Die Mutter erklärte in ihrer Vernehmung, dass sie ihre Schwangerschaft vor dem Vater verheimlicht hatte.
Einem 61 Jahre alten Mieter war in seiner Wohnung starker Verwesungsgeruch aufgefallen. Auf der Suche nach der Ursache fand er am Dienstag unter einer Bettmatratze der Vormieter ein Päckchen, in dem ein männliches Neugeborenes zusammen mit einem Teddybären eingewickelt war, wie die Staatsanwaltschaft Passau am Freitag mitteilte.
Bei ihren Ermittlungen stieß die Polizei bald auf die Kindsmutter. Sie hatte bis zum Frühjahr mit ihrem damaligen Freund in der Wohnung gelebt, mit dem sie ein weiteres Kind hat. Die Frau gab bei ihrer Befragung an, dass sie die gesamte Schwangerschaft vor dem Vater verheimlicht habe und keinen Arzt aufgesucht habe. Das Kind habe sie Mitte Mai in ihrer neuen Wohnung zur Welt gebracht. Der Junge habe nicht mehr gelebt, sagte die 22-Jährige aus. Sie habe den Säugling zusammen mit dem Teddybären in das Päckchen gewickelt und es in ihrer früheren Wohnung versteckt. Ihr Plan sei es gewesen, den Leichnam später dort abzuholen und ihn an einer anderen Stelle zu beerdigen.
Die Obduktion des toten Säuglings am Mittwoch ergab, dass auf den Schädel des Neugeborenen mit einem kantigen Gegenstand eingewirkt worden war. Erst als die 22-Jährige damit konfrontiert wurde, räumte sie ein, dass sie mit dem Griff einer Kombizange auf den Kopf ihres Kindes eingeschlagen habe. Zu ihrem Motiv machte sie dabei laut Staatsanwaltschaft widersprüchliche Angaben.
Wegen der starken Verwesung des Leichnams ist bislang noch unklar, ob das Kind unmittelbar nach der Geburt noch lebte. Dazu seien weitergehende Untersuchungen nötig, hieß es.
Die junge Frau wurde am Freitag dem Ermittlungsrichter vorgeführt, der Haftbefehl wegen Totschlags erließ. Dieser wurde unter Auflagen aber außer Vollzug gesetzt. (ddp)