Oslo. .
Eine Woche nach den Anschlägen von Norwegen ist der geständige Attentäter am Freitag zu einer zweiten Vernehmung ins Polizeihauptquartier von Oslo gebracht worden. Anders Behring Breivik war bereits am vergangenen Samstag sieben Stunden lang verhört worden, einen Tag nach dem Doppelanschlag mit 76 Toten. Breivik hat die Taten gestanden, er bestreitet jedoch, sich damit strafbar gemacht zu haben und bezeichnet sich als nicht schuldig.
Die Polizei beschuldigt Breivik des Terrorismus. Darauf steht in Norwegen eine Höchststrafe von 21 Jahren Haft. Möglicherweise werde der Vorwurf aber im Laufe der Ermittlungen zu Verbrechen gegen die Menschlichkeit geändert, sagte der Leiter der norwegischen Staatsanwaltschaft, Tor-Aksel Busch, der Nachrichtenagentur AP. Die Höchststrafe dafür sind 30 Jahre Gefängnis. Über einen solchen Vorwurf werde nach Abschluss der polizeilichen Ermittlungen entschieden, sagte er. Breivik solle wegen jeder einzelnen Tat angeklagt werden. Mit einer offiziellen Anklageerhebung sei aber erst im kommenden Jahr zu rechnen, sagte Busch.
Am (heutigen) Freitag waren in Norwegen mehrere Trauerfeiern für die Opfer geplant. An zwei der Feiern - eine von der Arbeiterpartei veranstaltet und eine in einer Moschee in einem Osloer Einwandererviertel - wollte auch Ministerpräsident Jens Stoltenberg teilnehmen. Er hat die Norweger dazu aufgerufen, angesichts der Bluttat Einigkeit zu demonstrieren. (dapd)