Oslo. . In Norwegen läuft eine Fahnung nach einem Breivik-Verehrer: Der Mann identifiziere sich mit dem mutmaßlichen Attentäter und gelte als psychisch instabil und gefährlich. Der Mann solle aber festgenommen und von einem Arzt untersucht werden.
Die norwegische Polizei fahndet nach einem möglicherweise gewaltbereiten Verehrer des mutmaßlichen Attentäters Anders Behring Breivik. Der Mann identifiziere sich mit Behring Breivik und gelte als psychisch instabil und gefährlich, berichtete der Fernsehsender NRK am Mittwoch.
Die Polizei veröffentlichte ein Foto des 42-Jährigen, der nach einem Angriff auf eine Polizeistation erst am Montag aus dem Gefängnis freigelassen worden war. Polizeisprecher Per Thomas Omholdt sagte der Nachrichtenagentur AFP, es gebe keine direkte Verbindung zwischen dem Verdächtigen und den Anschlägen vom Freitag. Der Mann solle aber festgenommen und von einem Arzt untersucht werden.
Der norwegische Geheimdienst hat bislang keine Hinweise auf Verbindungen des geständigen Attentäters Anders Behring Breivik zu "Zellen" von Gleichgesinnten in Europa. Seit Freitag beschäftige sich der Geheimdienst eingehend mit der Frage nach Komplizen und werde dem auch weiter nachgehen, sagte Geheimdienstchefin Janne Kristiansen am Mittwoch in London. "Im Moment haben wir keine Beweise für die Existenz anderer Zellen, weder in Norwegen noch in Großbritannien", fügte sie hinzu. Die Behörden arbeiteten aber eng mit denen in Europa, den USA und anderswo zusammen.
Entwarnung nach Evakuierung in Oslo
Die norwegische Polizei hat den Bombenalarm am Hauptbahnhof in Oslo wieder aufgehoben. Die Sicherheitskräfte hätten nichts Verdächtiges gefunden und die vorübergehende Sperrung von Teilen des Bahnhofs wieder aufgehoben, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Ein Polizeisprecher sagte dem Fernsehsender TV2, der Bus, in dem ein verdächtiges Gepäckstück gefunden worden war, sei mit Hilfe von Spürhunden und Robotern durchsucht worden. Nach vorherigen Angaben des Sprechers war in dem Bus ein offenbar herrenloser Koffer gefunden worden. Außerdem sei ein Mann "auf eine komische Art und Weise" aus dem Bus ausgestiegen, der vor dem Bahnhof geparkt war.
Nach Angaben eines Bahnvertreters handelte es sich um einen der Busse, die zurzeit die Bahnverbindung zum Osloer Flughafen ersetzen. Wie ein AFP-Reporter berichtete, hatte die Polizei den Eingang zum Hauptbahnhof zwischenzeitlich abgeriegelt, rund zehn Polizei- und drei Feuerwehrautos waren im Einsatz. Rund 200 Menschen mussten mit ihrem Gepäck vor dem Bahnhof warten. (afp)