Essen. . Die 34-jährige Mutter soll ihre Töchter Amelie und Laura mit einem Küchenmesser erstochen haben. Erst im März wurde sie aus einer Psycho-Therapie entlassen. Lauras Zwillingsschwester entkam „nur um Haaresbreite dem selben Schicksal“.
Es ist tragisch, was sich am Dienstagmorgen in Langelsheim im Harz abspielte. Eine 34-Jährige soll ihre zwei Töchter Amelie und Laura mit Küchenmessern erstochen haben. Sie stehe weiter unter dringendem Tatverdacht, informierte ein Sprecher der Polizei bei einer Pressekonferenz in Goslar. Die Polizei weiß heute, dass die Mutter sich noch bis März in einer psychotherapeutischen Behandlung befand. Aber: Sie sei aus der Behandlung entlassen worden „mit dem Hinweis, dass keine Fremdgefährdung vorliegt“, so der Sprecher.
„Um 8.03 Uhr des gestrigen Tages erreichte uns die Nachricht, dass zwei Kinder aufgefunden wurden“, berichtet ein Beamter der Inspektion Goslar. Er atmet tief ein, dann berichtet er, was in dem Einfamilienhaus am Dienstagmorgen nach ersten Erkenntnissen geschehen sein soll.
Großer Blutverlust
Informiert wurde die Polizei von dem Großvater der getöteten Mädchen, der sich genauso wie die Mutter im Haus befand, als die Polizei kam. Die vier Monate alte Amelie fand die Polizei in ihrem Bett, ihre fünfjährige Schwester Laura oben im Flur. Beide wiesen massive Schnitt- und Stichverletzungen auf, die ihnen mit handelsüblichen Küchenmessern zugefügt worden waren. „Die Verletzungen führten zu großem Blutverlust“, schildert der Sprecher.
Lauras Zwillingsschwester entkam „nur um Haaresbreite dem selben Schicksal“, berichtet der Polizist. Die Fünfjährige war ebenfalls verletzt, als sie gefunden wurde. „Das Kind wies zu diesem Zeitpunkt Schnittverletzungen auf. Wie diese entstanden sein können, müsste spekuliert werden. Das möchte ich an dieser Stelle nicht tun.“ Das Mädchen, dessen Name zum Schutz nicht genannt werden soll, konnte ambulant im Krankenhaus behandelt werden, ist jetzt bei ihren Großeltern im Haus neben dem Tatort untergebracht und wird von Teams der Polizei betreut.
Mutter in apathischem Zustand
Besonders tragisch: Die Mutter der getöteten Mädchen befand sich laut Polizei in psychotherapeutischer Behandlung. Erst im März war sie aus der Behandlung entlassen worden „mit dem Hinweis, dass keine Fremdgefährdung vorliegt“. Nach der Tat blieb die 34-Jährige am Tatort – in einem apathischen Zustand. Bisher wurde sie noch nicht vernommen, deshalb lasse sich das Tatmotiv noch nicht herleiten. Die Vermutung der Beamten: „Vieles deutet darauf hin, dass die geschiedene Mutter nicht die seelische Stabilität gehabt haben könnte, und an diesem Morgen möglicherweise situativ eine zugespitzte Lage entstand, die zu diesem Drama geführt haben könnte.“ Die Mutter selbst hatte Schnittverletzungen an den Händen.
„Der gestrige Tag war von außergewöhnlich belastenden Ereignissen geprägt“, schildert der Beamte. Auch Zeugen und Angehörige seien noch nicht vernehmungsfähig gewesen. Ob es sich bei dem tragischen Tötungsdelikt um Mord handelt, müsse in den Ermittlungen noch geklärt werden.