München. . Der Onkel der getöteten Mädchen aus Krailling schweigt bisher beharrlich zum Tatvorwurf. Laut einem Medienbericht wurde er wegen Selbstmord-Gefahr auf die Krankenstation verlegt. Demnach sollen vier Häftlinge dort auf ihn aufpassen.
Der tatverdächtige Onkel der beiden ermordeten Mädchen aus dem Münchner Vorort Krailling will bislang nicht aussagen. „Er macht weiter keine Angaben zum Tatvorwurf“, sagte Oberstaatsanwalt Ken Heidenreich am Dienstag.
Die Ermittler sehen den nicht geständigen Familienvater durch eine DNS-Spur am Tatort überführt. Die Mordkommission sucht aber mit Hochdruck nach weiteren einschlägigen Spuren und Hinweisen, wie Polizeisprecher Wolfgang Wenger sagte. Bislang gibt es keinen Zeugen, der den 50-Jährigen in der Mordnacht in Krailling gesehen hat. Nach einem Medienbericht hat ihm die Ehefrau ein Alibi gegeben.
Wenger stellte klar, dass die 31-köpfige Sonderkommission „Margarete“ weiter in voller Besetzung arbeite. „Jetzt beginnt die Kleinstarbeit.“ Jeder Spur werde akribisch nachgegangen.
Vier Häftlinge passen offenbar auf
Offenbar wegen Suizidgefahr wurde der Tatverdächtige in Untersuchungshaft auf die Krankenstation verlegt. Wenger sprach von einem „normalen Vorgang“ in solchen Fällen. Der „Bild“-Zeitung zufolge ist der Mann dort in einem Mehrbettzimmer mit vier Häftlingen untergebracht, die auf ihn aufpassen sollen und als „nicht gewaltbereit“ gelten.
Am Samstag hatte ein Ermittlungsrichter Haftbefehl gegen den Mann wegen zweifachen Mordes erlassen. Das Motiv ist unklar, in Medien ist von Erbstreitigkeiten die Rede.
Die Mutter hatte ihre acht- und elfjährigen Töchter Chiara und Sharon am Morgen des 24. März in der unverschlossenen Wohnung in Krailling tot aufgefunden. Am Freitagnachmittag wurde ihr Schwager im oberbayerischen Peißenberg festgenommen. (dapd)