Wiesbaden. In Deutschland ist die Zahl der Krebstoten durch Rauchen wieder gestiegen. Im vergangenen Jahr starben mehr als 43.000 Menschen an den Folgen ihrer Nikotin-Sucht. Besonders Frauen sind immer stärker gefährdet. Dabei werden immer weniger Zigaretten geraucht.
Die Zahl der Menschen, die an den Folgen des Rauchens ums Leben kommen, ist 2007 weiter gestiegen. Bundesweit starben nach Angaben des Statistischen Bundesamts 43.005 Menschen und damit 657 mehr als im Vorjahr an Krebserkrankungen der Lunge und der Bronchien, des Kehlkopfs oder der Luftröhre. Diese Erkrankungen können in engen Zusammenhang mit dem Rauchen gebracht werden. Zwar war die Zahl der Todesfälle bei Männern (30.406) höher als die bei Frauen (12.599). Allerdings sei das Risiko von Frauen, an einer dieser Krebsarten zu sterben, in den letzten Jahren sehr stark gestiegen, betonten die Statistiker.
So verdoppelten sich die Todesfälle in den letzten 20 Jahren nahezu von 6.367 im Jahr 1987 auf 12.599 im Jahr 2007. Bei den Männern war im selben Zeitraum dagegen ein leichter Rückgang von 8 Prozent zu verzeichnen, wie die Statistiker am Donnerstag anlässlich des Weltnichtrauchertages weiter mitteilten.
Während das Sterbealter von Frauen 2007 für alle Todesursachen durchschnittlich bei gut 80 Jahren lag, starben Frauen mit einer für das Rauchen symptomatischen Krebserkrankung rund zehn Jahre früher. Auch bei Männern mit diesen Krebserkrankungen lag das durchschnittliche Sterbealter bei 70 Jahren. Insgesamt starben Männer der Statistik zufolge im Durchschnitt mit knapp 73 Jahren.
Zigarettenkonsum rückläufig
Bezogen auf je 100.000 Einwohner starben 2007 in Deutschland 52 Personen an Lungen- und Bronchial-, Kehlkopf- oder Luftröhrenkrebs. Im regionalen Vergleich war die Sterblichkeit im Saarland und in Sachsen-Anhalt mit 76 beziehungsweise 66 Sterbefällen je 100.000 Einwohner am höchsten. In Baden-Württemberg und Bayern erlagen mit jeweils 39 Personen je 100.000 Einwohner dagegen bundesweit die wenigsten Menschen den Folgen des Rauchens. Nach Einschätzung des Bundesamts muss davon ausgegangen werden, dass der Konsum von Tabak bei einer Vielzahl von Todesfällen ebenfalls eine Rolle gespielt hat.
Der Verbrauch in Deutschland versteuerter Tabakwaren hat sich in den letzten Jahren je nach Tabakart gegensätzlich entwickelt: So ging der Konsum von Zigaretten von täglich 381 Millionen Stück im Jahr 2000 auf täglich nur noch 240 Millionen Stück im Jahr 2008 zurück. Dagegen stieg der Verbrauch von Zigarren und Zigarillos im gleichen Zeitraum von 7 Millionen Stück auf 14 Millionen Stück pro Tag. Bei Feinschnitt legte der tägliche Konsum von 35 Tonnen auf 60 Tonnen zu, und der Konsum von Pfeifentabak stieg von zwei Tonnen auf fünf Tonnen pro Tag an. (ap)