Essen. Besonders Kinder und Senioren sind bei großer Hitze gefährdet. Rettungsdienste rechnen mit mehr Einsätzen, Alten- und Pflegeheime wappnen sich für das heißeste Wochenende des Jahres. Aufpassen sollten vor allem Besucher von Fußballspielen oder dem Area 4-Festival.

Hitze überall: Die Meteorologen sagen das heißeste Wochenende des Jahres voraus. Im Ruhrgebiet könnten die Temperaturen auf bis zu 35 Grad steigen, sind sich die Wetterdienste sicher. Für die meisten Menschen ist das ein Grund zur Freude nach den vielen durchwachsenen Sommerwochen. Doch die heiße und teils schwüle Sommerluft birgt auch Gefahren, besonders für junge und alte Menschen. Die Rettungsdienste richten sich bereits auf mehr Einsätze ein.

"Wir erwarten keine Dramatik", sagt Dr. Rainer Löb, Bundesarzt der Malteser, "aber klar wird es mehr Einsätze geben." Löb rechnet vor allem mit einer erhöhten Zahl von Transporten älterer Menschen aus Pflegeheimen in Krankenhäuser.

Mehr Mitarbeiter oder Einsatzfahrzeuge als sonst wollen die Malteser am Wochenende nicht bereitstellen. "Wir haben aber immer eine Reserve in der Hinterhand, die wir aktivieren können", sagt Rainer Löb.

Alten- und Pflegeheime setzen auf kalte Getränke und Speisen

Auch in Alten- und Pflegeheimen bereiten sich die Mitarbeiter gezielt auf das erwartet heiße Wochenende vor. "Es wird ganz massiv auf die Flüssigkeitszufuhr geachtet", sagt Christoph Sliwka, Fachreferent Altenhilfe beim Caritasverband für das Bistum Essen. Die Bewohner bekämen vor allem gekühlte Tees, Fruchtsäfte und Wasser zu trinken. Zudem serviere man vor allem leichte Speisen wie Salate, kalte, wenig gesalzene Suppen oder Pürees.

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"Wir tun alles, was zu einer Erleichterung bei diesen Temperaturen führt und setzen die Vorgaben des Medizinischen Dienstes der Krankenkassen um", sagt Sliwka. So achte man auch darauf, dass die Bewohner leichte Kleidung tragen und in ihren Betten nicht unter zu dicken Decken überhitzen. Wo möglich, würden sie auch in kühlere Räume verlegt. Ehrenamtliche Mitarbeiter sollen zudem das vorhandene Personal in den Einrichtungen unterstützen.

Keine Klimaanlagen in Heimen wegen Keimgefahr

Da es wegen der Gefahr durch gefährliche Keime in Caritas-Einrichtungen keine Klimaanlagen gebe, sei auch das Thema Lüften sehr wichtig. "Schwierig wird das allerdings am Sonntag, wenn die Temperaturen nachts kaum sinken", so Sliwka.

Besonders sensibel beobachte das Personal kranke Bewohner. Im Einzelfall suche man auch das Gespräch mit Hausärzten, weil viele Medikamente den Kreislauf oder den Stoffwechsel beeinflussen oder entwässernd wirken. Man rechne aber nicht mit deutlich mehr Todesfällen, betont Christoph Sliwka.

Vorsicht beim Stadion- oder Festivalbesuch 

Doch nicht nur alten und pflegebedürftigen Menschen macht die Hitze zu schaffen. Auch Otto-Normalbürger sollte sich bei Temperaturen jenseits der 30-Grad-Marke gut überlegen, wann und wie lange er sich der Sonne aussetzt - erst recht, wenn es schwül ist. Vor allem Fußballfans geraten am Wochenende schnell in einen Interessenkonflikt.

In ganz Deutschland wird die erste Hauptrunde im DFB-Pokal ausgetragen, in zahlreichen Amateurligen startet die neue Saison. Und wer dicht gedrängt im nicht überdachten Stadionblock steht, kann der Hitze kaum entrinnen. Bier ist da ein schlechter Begleiter.

Preußen Münster bietet günstiges Wasser an

Preußen Münster, dessen Team am Sonntag gegen den SV Werder Bremen antritt, richtet zum Beispiel zwei gesonderte Getränkestationen vor und hinter dem Haupteingang ein, wo Wasser zu deutlich vergünstigten Preisen angeboten wird. 0,4 Liter Wasser kosten dort zwei Euro. Allen Stadionbesuchern werde zudem ans Herz gelegt, schon vor Betreten des Preußenstadions ausreichend Wasser zu sich zu nehmen, so der Verein auf seiner Homepage.

Außerdem werde es am Stadion eine eigens eingerichtete Sammelstelle des ASB geben, wo im Fall der Fälle schnell Erste Hilfe geleistet werden kann. Wegen des erhöhten Zuschaueraufkommens und der Witterungsbedingungen werden alle Besucher um gegenseitige Rücksichtnahme gebeten.

Gratis-Erfrischung beim Area 4-Festival

Eine Gratis-Erfrischung gibt es beim Area 4-Festival auf dem Flugplatz Borkenberge in Lüdinghausen, das noch bis Sonntag läuft. "Im Infield gibt es eine kostenlose Trinkwasserstelle", sagt Sprecherin Katja Wittenstein. "Zusätzlich gibt es natürlich gekühlte Getränke zu kaufen, und das Deutsche Rote Kreuz hält Schläuche bereit, um die Besucher bei Bedarf mit Wasser zu berieseln."

Darüber hinaus weise man die Musikfans "auf allen Kanälen" auf die Hitze-Gefahr hin, so Wittenstein weiter. Per App, Facebook, Twitter und auf Videowänden rate man den Besuchern, sich einzucremen und eine Kopfbedeckung zu tragen. "Auch eine Sonnenbrille kann nicht schaden", sagt Katja Wittenstein. Viel trinken sei natürlich der wichtigste Tipp. "Wasser", betont Wittenstein.

"Viel schwitzen, viel trinken" - Bundesarzt der Caritas gibt weitere nützliche Tipps 

Vor der großen Sommerhitze schützen sollten sich aber auch alle gesunden Menschen, die an diesem Wochenende kein Fußballspiel oder Festival besuchen. Dr. Rainer Löb, Bundesarzt der Malteser, gibt einige wertvolle Tipps. Seine Faustregel: Viel trinken - viel schwitzen: "Schwitzen ist wichtig, damit der Körper seine Temperatur regeln kann. Wenn sich der Urin dunkel verfärbt, muss man mehr trinken."

Sommer am Phoenixsee

Der erste warme Sommertag am Montag, 23. Juli 2012, lockte die Sonnenhungrigen wieder an den Phoenixsee. Malgorzata und Isabella sonnen sich auf den Sonnenliegen am See.Foto: Franz Luthe
Der erste warme Sommertag am Montag, 23. Juli 2012, lockte die Sonnenhungrigen wieder an den Phoenixsee. Malgorzata und Isabella sonnen sich auf den Sonnenliegen am See.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Der erste warme Sommertag am Montag, 23. Juli 2012, lockte die Sonnenhungrigen wieder an den Phoenixsee. Malgorzata und Isabella sonnen sich auf den Sonnenliegen am See. Die Studenten Lavinia und Florian kühlen die Beine im Wasser.Foto: Franz Luthe
Der erste warme Sommertag am Montag, 23. Juli 2012, lockte die Sonnenhungrigen wieder an den Phoenixsee. Malgorzata und Isabella sonnen sich auf den Sonnenliegen am See. Die Studenten Lavinia und Florian kühlen die Beine im Wasser.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Der erste warme Sommertag am Montag, 23. Juli 2012, lockte die Sonnenhungrigen wieder an den Phoenixsee. Malgorzata und Isabella sonnen sich auf den Sonnenliegen am See.Foto: Franz Luthe
Der erste warme Sommertag am Montag, 23. Juli 2012, lockte die Sonnenhungrigen wieder an den Phoenixsee. Malgorzata und Isabella sonnen sich auf den Sonnenliegen am See.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Segeln auf dem PhoenixseeFoto: Franz Luthe
Segeln auf dem PhoenixseeFoto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Das Symbolfoto vom 5. Juli 2012 verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe
Das Symbolfoto vom 5. Juli 2012 verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee stehen am 5. Juli 2012 Baukräne. Das Symbolfoto verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe
Am Phoenixsee stehen am 5. Juli 2012 Baukräne. Das Symbolfoto verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee stehen am 5. Juli 2012 Baukräne. Das Symbolfoto verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe
Am Phoenixsee stehen am 5. Juli 2012 Baukräne. Das Symbolfoto verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Das Symbolfoto vom 5. Juli 2012 verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe
Das Symbolfoto vom 5. Juli 2012 verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee stehen am 5. Juli 2012 Baukräne. Das Symbolfoto verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe
Am Phoenixsee stehen am 5. Juli 2012 Baukräne. Das Symbolfoto verdeutlicht die rege Bautätigkeit rund um den See.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Jugendliche am Uferrand.
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Jugendliche am Uferrand. © WR/Franz Luthe
Großer BlaupfeilFoto: Franz Luthe Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt einen Großen Blaupfeil.
Großer BlaupfeilFoto: Franz Luthe Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt einen Großen Blaupfeil. © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt eine Große Königslibelle bei der Eiablage.
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt eine Große Königslibelle bei der Eiablage. © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt die Libellen Hufeisen-Azurjungfer.Foto: Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt die Libellen Hufeisen-Azurjungfer.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
HausrotschwanzFoto: Franz Luthe Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt ein Hausrotschwanzweibchen mit Futter für ihren Nachwuchs.
HausrotschwanzFoto: Franz Luthe Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt ein Hausrotschwanzweibchen mit Futter für ihren Nachwuchs. © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt die Libellen Hufeisen-Azurjungfer.Foto: Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt die Libellen Hufeisen-Azurjungfer.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt die Libellen Hufeisen-Azurjungfer.Foto: Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt die Libellen Hufeisen-Azurjungfer.Foto: Franz Luthe © WR/Franz Luthe
KanadagansFoto: Franz Luthe Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Kanadagänse.
KanadagansFoto: Franz Luthe Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Kanadagänse. © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Stockentenküken.
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Stockentenküken. © WR/Franz Luthe
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Stockentenküken.
Am Phoenixsee haben sich schon viele Tiere angesiedelt. Das Foto vom 5. Juli 2012 zeigt Stockentenküken. © WR/Franz Luthe
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Vier bis fünf Liter pro Tag sollten es schon sein, rät Löb. Wer auf Kaffee nicht verzichten will, sollte ein großes Glas Wasser dazu trinken. Zum Essen empfiehlt Löb "die gesunde Toskana-Fraktion". Also kleinere und leichte, dafür häufigere Mahlzeiten.

Außerdem rät der Experte:

  • Kein Alkohol
  • Mittagshitze meiden
  • Klimaanlagen meiden - sie sorgen für schlechtes Raumklima, der Körper trocknet aus
  • Vorhänge oder Rolladen tagsüber schließen
  • Nachts oder morgens lüften
  • Sport und besondere Anstrengungen vermeiden
  • Kopf bedecken
  • Sonnencreme benutzen
  • Kinder und Tiere niemals allein im Auto lassen - Überhitzungsgefahr!