Duisburg/Essen. . Der Organisator der Loveparade, Rainer Schaller, wird nicht bei der Gedenkfeier am 24. Juli in Duisburg teilnehmen. In einem Medienbericht erklärte Schaller, er tue dies aus Respekt vor den Angehörigen. Er gestand ein, er habe „Angst vor dem Tag“.
Wochenlang habe er sich selbst im Dunkeln nur mit Sonnenbrille und Mütze außer Haus gewagt. Aus Angst davor erkannt zu werden: In einem TV-Bericht hat Rainer Schaller, Veranstalter der Loveparade in Duisburg, kürzlich von der Last berichtet, die seit der Tragödie mit 21 Toten und 500 Verletzten am 24. Juli 2010 auf seiner Seele liegt. In wenigen Tagen wir in Duisburg an die Opfer gedacht. Schaller wird nicht an der Gedenkfeier in der MSV-Arena teilnehmen, sagte er jetzt in einem Medienbericht. Aus Respekt vor den Gefühlen der Opfer.
„An diesem Tag geht es um die Angehörigen der Opfer und um die Verletzten, nicht um mich“, erklärte der 42-jährige Chef der Fitnessstudio-Kette McFit jetzt der Bild-Zeitung. „Ich werde aus Pietätsgründen fernbleiben. Aber ich mache keinen Urlaub, sondern ziehe mich einfach zurück.“ Am Jahrestag der Katastrophe werde er „nirgendwo öffentlich präsent sein“.
Seine Entscheidung hätte auch mit Angst zu tun, erläuterte Schaller - nicht vor der Veranstaltung, aber “vor dem Tag selbst“. Der 24. Juli habe sich in sein Gedächtnis gebrannt. Die Tragödie sei für ihn „allgegenwärtig, so etwas wird man nie vergessen können. Aber was ich durchmachen muss, ist nichts im Gegensatz zu dem, was die betroffenen Menschen durchmachen müssen.“
„Es ist gut, an diesem Tag Konfrontationen mit Personen zu vermeiden“
Solange es weiterhin gewünscht sei, stelle er sich den Gesprächen mit Angehörigen, denen er auch mit Geld helfe, wird Schaller zitiert: „Geld reicht aber auf keinen Fall aus. Deshalb bin ich auch immer wieder bei Treffen zu Gesprächen mit den Verletzten, mit den Angehörigen in Duisburg – was für mich natürlich auch sehr schwer ist. Aber ich glaube und hoffe, dass es den Angehörigen und Verletzten hilft.“
Dass Schaller an der Gedenkfeier nicht teilnehmen wird, ist aus Sicht von Jürgen Hagemann eine gute Entscheidung: „Das kann ich nur begrüßen“, kommentiert der Gründer der Organisation „Massenpanik Selbsthilfe“. Hagemann ist Vater einer 16-jährigen Tochter, die bei der Loveparade-Katastrophe schwer verletzt und traumatisiert worden war.
Die Gedenkfeier am kommenden Sonntag solle den Betroffenen helfen, ihre Trauer auszudrücken: „Es ist gut, an diesem Tag Konfrontationen mit Personen zu vermeiden“, meint Hagemann. Auch dass Duisburgs OB Adolf Sauerland an der Gedenkfeier nicht teilnehmen wird, ist aus Hagemanns Sicht nur richtig: „Der Tag wird sicher sehr emotional“. Auch manche Angehörige von Opfern hätten sich entschieden, „nicht zu kommen“.
Sauerland erklärt sich