Essen. . Für das “Playmate des Jahrhunderts” ist der Dschungel Geschichte. Es sei die schönste Zeit ihres Lebens gewesen, beteuerte sie. Ob das auch Jay Khan so empfindet? Er musste ans Ekel-Buffet.

Langsam lichten sich die Reihen bei „Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!”. Gitta Saxx ist die dritte Kandidatin, die das Camp verlassen muss. Das „Playmate des Jahrhunderts” erhielt bei der Telefonabstimmung am Sonntagabend die wenigsten Stimmen. Saxx, die einen Tag zuvor ihren 46. Geburtstag im Camp gefeiert hatte, sagte, sie habe „die beste Zeit ihres Lebens” im Dschungel verbracht. Sollte dies wirklich der Fall sein, so ist doch eine gehörige Portion Mitleid mit ihr angebracht.

Immer wieder Tierhoden

Selbiges hatte man auch mit Thomas Rupprath und Jay Khan. Sie traten gemeinsam zur Dschungelprüfung an, diesmal mussten sie Snacks aus einem Automaten zu sich nehmen. Mit dabei die bekannten Ekel-Zutaten: Regenwürmer, Kotzfrucht, Schafs- und Fischaugen sowie Kakerlaken. Und getreu dem RTL-Dschungelmotto: “Es gibt keine Prüfung, die ohne Tierhoden nicht noch besser wird”, standen natürlich auch wieder Testikel auf der Speisekarte. Ausnahmsweise mal nicht vom Känguru, dafür aber von Hirsch und Schaf. Bereits ästhetisch eine gewaltige Herausforderung, möchte man sich den Geschmack gar nicht erst vorstellen.

Ex-Schwimmer Rupprath versuchte sich tapfer an allen kulinarischen Gräueltaten, jedoch wurde er von Jay Khan in den Schatten gestellt. Mit einer nahezu krankhaften Freude schlang der ehemalige Sänger von “US 5” sämtliche Tierabfälle runter, so dass es einem beim Zusehen manchmal Angst und Bange wurde. Eventuell war der Heißhunger des 28-Jährigen auf Tierhoden auch dadurch begründet, dass Moderator Dirk Bach ihm eine potenzsteigernde Wirkung versprach. Oder es war ein antrainierter Hang zum Sadismus, der im Dschungelcamp ungemein von Vorteil ist.

“Knallhartes Ghettoschwein”

Zumindest hilft er dann, wenn die Königin der Dschungelprüfungen Sarah Knappik mal wieder beginnt zu rappen. Kostprobe: “Immer in die Fresse rein, Sarah K. ist ein knallhartes Ghettoschwein.” Unbestätigten Gerüchten zufolge hat sie bei den Produzenten der Sendung bereits brennende Mülltonnen geordert, um sich ein bisschen heimischer zu fühlen. Der erste Weg der Bochumerin nach dem Dschungelcamp führt wahrscheinlich direkt ins Tonstudio, wo sie gemeinsam mit HipHop-Koryphäen wie Eko Fresh und MC René das Hitalbum “Es geht auch ohne Kleinhirn” aufnimmt.

Jedoch gebührt der Bochumerin auch eine Richtigstellung: Nachdem ihr Alter an dieser Stelle mehrfach mit 22 angegeben wurde, müssen zu dieser Zahl noch zwei hinzuaddiert werden. Eine Rechnung, die Knappik selbst vermutlich nur mit Telefonjoker lösen würde. Wenn man sich ihre bisherigen Rechenkünste in Erinnerung ruft, ist zwar nicht ausgeschlossen, dass sie letztendlich doch erst 22 ist. Dennoch soll ihr vorerst die Gunst des Zweifels gewährt werden, so dass fortan “die 24-Jährige” neben die weiteren Synonyme “Dschungelkönigin der Herzen”, “Pisa-Studie-Mitverantwortliche” oder “Rhetorik-Wunder” tritt.

Langhans im Hungerstreik

Doch in der Sendung vom Sonntag machte ihr der Ur-Kommunarde Rainer Langhans zeitweise den Titel des seltsamsten Campbewohners streitig. Der 70-Jährige trat kurzfristig in einen Hungerstreik, um sich dem Tod (“die letzte große Ekstase“) näher zu fühlen. Dabei sagte er Sätze wie „Ich möchte das aus dem Körper Austreten – das Sterben – mehr und mehr Lernen.“ Ob er vorher Eukalyptus geraucht hat, ist nicht zweifelsfrei bewiesen.

Nachdem er jedoch gemerkt hat, dass längerfristige Nahrungsverweigerung zu einem verstärkten Hungergefühl führt, überdachte er seine Todesvorbereitung noch mal. Bislang hat es ja auch noch jeder von allein geschafft, vor den Schöpfer zu treten. Na ja, von Jopi Heesters eventuell mal abgesehen.