Essen. . Im Dschungelcamp hat es sich ausgepudelt: Die Zuschauer warfen Eva Jacob raus. Viel spannender war aber die Dschungelprüfung: Peer Kusmagk spielte Sarah Knappiks “schwerste Prüfung” nach.

Der “Camp-Hobbit” muss seine Koffer packen: Eva Jacob erhielt bei der Telefonabstimmung am Samstag die wenigsten Stimmen und tritt demzufolge die Heimreise an. Damit verlässt nach Frank “Froonck” Matthée bereits die zweite Ulknudel das Dschungelcamp. Es scheint, dass die Zuschauer von “Ich bin ein Star – Holt mich hier raus!”, immerhin ein Zehntel der deutschen Gesamtbevölkerung, eher die vernünftigen, rationalen Teilnehmer zu schätzen wissen. Zum Beispiel das Allroundtalent Sarah Knappik oder Jay Khan und Indira Weis, das authentischste Paar seit Barbie und Ken.

RTL überschreitet erstmals Grenzen

Doch war der Abschied der Pudel-Dame nur ein Randaspekt der mittlerweile achten Folge der Erfolgssendung. Wesentlich bedeutender ist, dass RTL erstmals die Grenzen der Menschlichkeit überschritten hat. Die pürierten Tierinnereien, die Stromschläge, der Anblick von Katy Karrenbauer beim Nacktbaden – alles Kleinkram im Vergleich zu der perfiden Aktion, die sich der Kölner Sender diesmal gewagt hat.

Dazu ist ein Rückblick nötig: Wir erinnern uns an die dritte Sendung, in der die Dschungelkönigin der Herzen Sarah Knappik zu “Durch die Wand” antreten musste, der zweifelsfrei “schwersten Prüfung von allen”. Heldenhafte 1:12 Minuten hielt die Bochumerin die Qualen einer halb abgedunkelten, künstlichen Höhle aus, bevor sie völlig entkräftet kapitulieren musste. Grund: “My air was away.” Doch was machen die Sadisten von RTL? Sie verwenden die nahezu unbenutzte Höhle für die identische Prüfung!

Latente Lebensgefahr

Diesmal musste sich Peer Kusmagk todesmutig in die Höhle des Grauens stürzen. Er erspielte dabei fünf Sterne binnen sechs Minuten. Das lässt den Verdacht aufkommen, bei Kusmagk handele es sich um einen Androiden, der keine Sauerstoffzufuhr benötigt. Nach der Prüfung behauptete der 35-Jährige auch noch unverfroren, die Prüfung sei gar nicht so schlimm gewesen. Anders als das vermeintliche Topmodel besaß er ja keinen Vergleichsmaßstab, sonst wäre ihm die latente Lebensgefahr vermutlich aufgefallen.

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Aber Sarah Knappik hatte wenigstens die Größe, die Kusmagk’sche Leistung gebührend zu würdigen: “Nur fünf Sterne? Hätte ich auch mehr gedacht, so.” Belohnung für Pferdelunge Peer und den Rest des Camps – mit Ausnahme der Freizeit-Vegetarierin Knappik und dem Berufs-Veganer Rainer Langhans – war ein ausgeweidetes Krokodil. Hört sich wie das australische Pendant zum Mafia-Pferdekopf an, war aber eigentlich zur Verköstigung gedacht.

Lichter Moment und Standardkost

Daneben hatte die Sendung aber tatsächlich einen rührenden Moment zu bieten: Gitta Saxx, die den Titel “Playmate des Jahrhunderts” vermutlich inzwischen in ihrem Personalausweis stehen hat, feierte im Camp ihren 46. Geburtstag. Peer Kusmagk hatte einige Luftballons ins Camp geschmuggelt, die er mit seinem Übervater Mathieu Carrière an Gittas Schlafpritsche drapierte. Dazu spendierte RTL dem Geburtstagskind noch ein Küchlein und einen Pikkolo.

Von diesem lichten Moment abgesehen, bot der Rest der Sendung die gewohnte Dschungel-Kost: viel Geheule, gegenseitiges Anzicken und sprachliche Totalausfälle. Oder um es mit Mathi eu Carrière zu sagen: “Ich ekele mich vor Nichts, außer vor Dummheit und Ungerechtigkeit.“ Man wird den Verdacht nicht los, dass seine Ekel-Resistenz momentan intensiv gefordert wird.