Istanbul. .

Bei einem Selbstmordanschlag im Stadtzentrum von Istanbul sind 22 Menschen verletzt worden: Die Zahl erhöhte sich auf zwölf Zivilisten und zehn Polizisten. Über die Motive lagen zunächst keine Informationen vor.

Bei einem Selbstmordanschlag auf einem belebten Platz der türkischen Metropole Istanbul sind 22 Menschen verletzt worden. Bei dem Attentat auf dem Taksim-Platz seien am Sonntag zwölf Zivilisten und zehn Polizisten verletzt worden, teilte der Istanbuler Polizeichef Hüseyin Capkin mit. Der schwerste Anschlag in Istanbul seit sieben Jahren richtete sich nach Medienberichten gegen die Sicherheitskräfte.

Zwei der Verwundeten wurden durch den Anschlag schwer verletzt, wie Capkin vor Journalisten sagte. Der Polizeichef sagte jedoch nicht, ob es sich bei den Schwerverletzten um Polizisten oder Passanten handelte. Zunächst war von 15 Verletzten die Rede gewesen.

Täter ist ein Mann

Der Anschlag ereignete sich am Morgen in dem im europäischen Teil Istanbuls gelegenen Viertel Taksim auf dem gleichnamigen Taksim-Platz. Der Platz ist ein zentraler Verkehrsknotenpunkt, auf dem sich an jedem Tag tausende Menschen aufhalten. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie zahlreiche Krankenwagen zum Explosionsort fuhren.

Der Anschlag wurde nach Angaben des Polizeichefs von einem Mann begangen. Türkische Medien hatten zuvor berichtet, die Tat habe Einsatzkräften der Polizei gegolten und sei vermutlich von einer Frau verübt worden. Nach dem Selbstmordanschlag fand die Polizei einen weiteren Sprengsatz bei der Leiche des Attentäters auf dem Taksim-Platz, wie Capkin sagte.

Motive sind noch unklar

Über die Motive für den schwersten Anschlag in Istanbul seit sieben Jahren lagen zunächst keine Informationen vor. In Istanbul hatten in der Vergangenheit sowohl Kurdenrebellen der PKK als auch linksextreme und radikalislamische Gruppen Bombenanschläge verübt.

Das Gebiet rund um den Anschlagsort wurde Fernsehberichten zufolge abgeriegelt. Auch die nahe Istiklal-Straße wurde demnach abgesperrt. Die belebte Einkaufsmeile wird tagtäglich von vielen Touristen besucht und ist am Abend ein Schauplatz des Nachtlebens in der Zwölf-Millionen-Einwohner-Stadt. (afp)