Berlin. .
Nach seinen umstrittenen Äußerungen zur Einwanderung steht CSU-Chef Horst Seehofer in der Kritik. Grünen-Fraktionschef Trittin wirft ihm nun vor, Seehofer bereite dem Rechtsextremismus den Boden.
Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin wirft dem CSU-Vorsitzenden Horst Seehofer vor, mit seinen Aussagen zur Einwanderung dem Rechtsextremismus den Boden vorzubereiten. „Es gibt schon seit langem ein rechtsextremes Potenzial in Deutschland. Daher ist es schäbig und stärkt diese Kräfte, wenn ein Demokrat wie Horst Seehofer anfängt, solches Gedankengut hoffähig zu machen“, sagte Trittin der Zeitung „Bild am Sonntag“.
Er forderte, Neuzuwanderern die Aussicht auf eine rasche Einbürgerung zu bieten: „Wir brauchen eine Kultur, die Migranten - auch muslimische Migranten - nicht abschreckt. Sie brauchen eine verlässliche Perspektive auf die deutsche Staatsbürgerschaft.“
Keine ausreichenden Angebote an Zuwanderer
Um den Fachkräftemangel in Deutschland zu beheben, fordert der Grünen-Fraktionschef, die finanzielle Hürde für Neuzuwanderer zu verringern: „Der Mindestverdienst für Fachkräfte muss von 66 000 auf 40 000 Euro gesenkt werden.“
Trittin warf der Bundesregierung vor, Zuwanderern keine ausreichenden Angebote zum Erlernen der deutschen Sprache zu machen. „Wer Integrationskurse verpflichtend machen will, muss aber auch genügend Plätze zur Verfügung stehen. Heute beträgt die Wartezeit oft Monate. Es gibt mehr Nachfrage als Angebote.“(dapd)