Berlin. .

Türken in Deutschland sollten fließend und ohne Akzent deutsch sprechen. Dazu hat sie der türkische Präsident Gül aufgerufen. Außerdem verriet er, welchen rat er Mesut Özil geben würde.

Der türkische Präsident Abdullah Gül hat die mangelnde Integration mancher seiner Landsleute in Deutschland kritisiert. Zwar gebe es gelungene Beispiele etwa in Politik und Sport. „Aber zur Wirklichkeit gehört auch, dass einige immer noch leben wie in den Tagen, als sie die Türkei verließen“, sagte Gül der „Süddeutschen Zeitung“.

Die ehemaligen Gastarbeiter und ihre Nachfahren müssten einwandfrei deutsch sprechen können: „Deshalb sage ich bei jeder Gelegenheit, sie sollen Deutsch lernen, und zwar fließend und ohne Akzent.“ Wenn man die Sprache des Landes, in dem man lebt, nicht spreche, nutze das niemanden. Das Lernen der deutschen Sprache müsste im Kindergarten beginnen, forderte Gül. Gül lobte Bundespräsident Christian Wulff für dessen in der Union kritisierte Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland.

Ein Rat für Mezut Özil

Seine Rede zum Tag der deutschen Einheit sei missverstanden worden. „Christian Wulff hat doch nur die Tatsache benannt, dass es deutsche Bürger gibt, die Muslime sind, ebenso wie türkische Muslime in Deutschland.“ In keinem großen oder bedeutenden Land der Welt gebe es nur einen einzigen Glauben oder eine Kultur. „In einem kleinen Land geht das vielleicht, aber wer sich zur Welt öffnet, muss mit verschiedenen Kulturen und Religionen leben.“

Wulff reist in der kommenden Woche zu einem Besuch in die Türkei.Den Fußball-Nationalspieler Mesut Özil lobte Gül als sehr gelungenes Beispiel für eine Integration. Özil wird von Türken für seine Entscheidung kritisiert, für die deutsche Nationalmannschaft und nicht das Team seiner Vorfahren zu spielen. „Und wenn Mesut Özil mich gefragt hätte, für wen er spielen soll, hätte ich ihn ermutigt, im deutschen Team zu spielen“, sagte Gül. (reuters)