Washington. .
Nach weltweiten Protesten verzichtet US-Pastor Terry Jones darauf, zum Jahrestag der Terroranschläge vom 11. September 2001 den Koran zu verbrennen. Der Pastor hatte mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet.
Nach einer Welle von Protesten aus dem In- und Ausland hat der amerikanische Pastor Terry Jones die für Samstag geplante Koran-Verbrennung abgesagt. Der Leiter einer winzigen Christengruppe in Florida begründete die Entscheidung am Donnerstag damit, dass eine Einigung über den Standort eines geplanten Islamzentrums mit Moschee in New York erzielt worden sei. Die Bauten sollten in größerer Entfernung vom Ort des zerstörten World Trade Center errichtet werden. Hingegen verlautete aus Kreisen des New Yorker Imams, es habe keine solche Vereinbarung und auch keine Gespräche mit dem Pastor gegeben.
Jones hatte die Koran-Verbrennung für Samstag angekündigt - den neunten Jahrestag der Anschläge vom 11. September. Damit wollte Jones“ Christengruppe „Dove World Outreach Center“ mit etwa 30 Mitgliedern die Gruppe den Islam als eine „gewaltsame und repressive Religion“ entlarven. US-Präsident Barack Obama hatte die Gruppe am Donnerstag aufgefordert, die geplante Aktion zu überdenken. Obama warnte, die geplante Koran-Verbrennung könne zu Selbstmordanschlägen durch Islamisten in Amerika und Europa führen. „Das ist eine Rekrutierungsgoldgrube für die Al-Kaida“, sagte der Präsident im US-Fernsehen.
Pastor Terry Jones hatte mehrere Jahre in Deutschland gearbeitet und die Christliche Gemeinde Köln (CGK) gegründet. Diese hat sich von Jones distanziert. Seit Tagen verurteilen Politiker, Geistliche, Militärs und Prominente in den USA und aus aller Welt den Plan. Auch Bundeskanzlerin Angela Merkel hat das Vorhaben als „respektlos, sogar abstoßend und einfach falsch“ verurteilt. (Reuters)