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Der Zentralrat der Muslime fordert, die geplante Koranverbrennung mit allen rechtsstaatlichen Möglichkeiten zu verhindern. Alle Moslems sollen jedoch auch besonnen auf die Provokation zu reagieren.
Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) fordert, die für den 11. September geplante Koranverbrennung des US-Pastors Terry Jones mit allen rechtsstaatlichen Möglichkeiten zu verhindern. Der Rat ruft aber auch alle Moslems dazu auf, besonnen auf die Provokation zu reagieren. „Muslime sollten die demokratischen Mittel dafür verwenden, ihre Kritik und Enttäuschung auszudrücken“, sagte Yakup Tufan, Vizepräsident des ZMD dieser Zeitung. Mit seiner Aktion spiele Terry Jones den radikalen Islamisten genau in die Karten, die so ihrerseits das westliche Feindbild in ihrem Einflussgebiet verfestigten.
Bundeskanzlerin Angela Merkel kritisierte das Vorhaben des radikalen US-Predigers scharf: Sie finde das „kurz gesagt schlicht respektlos, sogar abstoßend und einfach falsch.“ Der Arbeitskreis Christlicher Kirchen in NRW verurteilte die angekündigte Verbrennung ebenfalls „als inakzeptable Provokation“.
Obama warnt vor Selbstmordanschlägen
US-Präsident Barack Obama warnte davor, dass die Verbrennung zu Selbstmordanschlägen von Islamisten in Europa und Amerika führen könnte. Davon gehen auch die Geheimdienste aus. Obama forderte die evangelikale Gemeinde in Florida auf, ihren Plan zu überdenken. „Das ist eine Rekrutierungs-Goldgrube für die Al-Kaida“, sagte er dem US-Sender ABC.
Mehrere asiatische Staaten appellieren, die Pläne zu stoppen und keine Bilder von der geplanten Koran-Verbrennung zu veröffentlichen. Indonesien rief Obama auf, persönlich einzuschreiten.
Die US-Behörden können juristisch jedoch nicht gegen die Aktion vorgehen: Gotteslästerung ist in den USA durch das Recht auf Meinungsfreiheit geschützt.
Am Donnerstag kündigte ein zweiter US-Geistlicher an, er werde am Samstag einen Koran verbrennen. Reverend Bob Old aus Tennessee teilte mit, er werde auf seinem Grundstück eine Ausgabe des Korans verbrennen und ein Video davon ins Internet stellen.
