Kabul. .

Afghanistan-Kommandeur Petraeus zeigt sich besorgt über eine Aktion fundamentalistischer US-Christen. Diese planen zum Jahrestag des 11. September eine Koran-Verbrennung. Das gefährde das Leben der Soldaten in Afghanistan, so Petraeus.

Der Oberbefehlshaber der NATO-Truppen in Afghanistan David Petraeus hat sich besorgt über Pläne einer US-Kirche gezeigt, zum Jahrestag der Anschläge vom 11. September 2001 den Koran zu verbrennen. Die Verbrennung des Heiligen Buchs der Muslime könne das Leben von Soldaten am Hindukusch gefährden, sagte der US-General dem „Wall Street Journal“. Die Aktion von einer christlichen Fundamentalisten-Gruppe aus Florida spiele der Propaganda der Taliban in die Hände und könne „schwerwiegende Probleme“ hervorrufen - und das nicht nur in Afghanistan.

Das Dove World Outreach Center in Gainesville im US-Bundesstaat Florida hat angekündigt, am 11. September Exemplare des Koran zu verbrennen. Die 50 Mitglieder zählende Fundamentalisten-Gruppe wirbt auf ihrer Seite im Online-Netzwerk Facebook mit dem Slogan „Islam kommt vom Teufel“. Empörung hat ihre geplante Bücherverbrennung unter anderem bereits in Indonesien ausgelöst, wo im August hundert Muslime vor der US-Botschaft demonstriert und mit einem „Heiligen Krieg“ gedroht hatten, sollte die Aktion nicht abgeblasen werden.

Der Pastor der Kirche, Terry Jones, bezeichnete die Bedenken von Petraeus als „legitim“. Es sei aber nötig, „den radikalen Elementen des Islam eine klare Botschaft zu schicken“, sagte er dem „Wall Street Journal“. Die USA dürften sich nicht länger „von ihren Drohungen kontrollieren und dominieren“ lassen. (afp)