Hamburg. .

Deutschland erreicht in einer aktuellen Bildungsstudie nur europäisches Mittelmaß. Das liegt vor allem daran, dass vergleichsweise wenig Geld in Schulen und Hochschulen investiert wird. Doch es gibt auch Lichtblicke.

Bei einer breit angelegten Bildungsstudie der Bertelsmann Stiftung hat Deutschland im europaweiten Vergleich nur mittelmäßig abgeschnitten. Die Bundesrepublik bleibe beim Lernklima deutlich hinter Dänemark, Schweden, den Niederlanden und Finnland zurück, berichtete das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ am Samstag unter Berufung auf die Studie, die neben Schulen und Hochschule auch Vereine, Kulturveranstaltungen oder Familie als Orte der Bildung einbezieht. Die genannten Länder hätten in Europa bislang am besten die Idee vom lebenslangen Lernen in die Tat umgesetzt.

Das nur knapp über dem europaweiten Durchschnitt liegende deutsche Ergebnis resultiert dem Bericht zufolge vor allem daraus, dass Deutschland vergleichsweise wenig Geld in Schulen und Hochschulen investiere. Auf anderen Feldern aber stünden die Deutschen gut da: Sie seien relativ offen und tolerant, häufig gesellschaftlich engagiert und gingen gern ins Museum.

Die Fachleute bewerteten nicht nur die Qualität der Schulen und Hochschulen, sondern verstanden Bildung vielmehr in einem weitergehenden Sinn und bezogen unter anderem gesellschaftliches Engagement, sportliche Aktivitäten und die Teilnahme an Kulturveranstaltungen in ihre Berechnungen ein. Jörg Dräger, Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung, sagte: „Wir lernen auch am Arbeitsplatz, als Mitglieder in Vereinen oder politischen Organisationen, in der Familie, in der Freizeit.“ (afp)