Berlin/Kundus.

Bei den Ge­fechten am Karfreitag konnten die acht verwundeten deutschen Soldaten nur deshalb rechtzeitig gerettet werden, weil die Besatzungen von US-Hubschraubern unter hohem Risiko die Verletzten bargen. Jetzt wird die Kritik an der Ausrüstung der Truppe in Afghanistan mas­siver.

Nach den Ver­lusten der Bundeswehr im Kampf gegen die Taliban wird die Kritik an der Ausrüstung der Truppe in Afghanistan mas­siver. Rainer Arnold, verteidigungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion im Bun­destag, bemängelte im Gespräch mit der WAZ-Gruppe das „Fehlen eigener Kampfhubschrauber“.

Hintergrund: Bei den Ge­fechten am Karfreitag konnten die acht verwundeten deutschen Soldaten nur deshalb rechtzeitig gerettet werden, weil die Besatzungen von US-Hubschraubern unter hohem Risiko die Verletzten bargen. Wie Arnold und Ex- Generalinspekteur Kujat, so beklagt auch FDP-Verteidigungsexpertin Elke Hoff diesen Mängel. „Wir fordern schon seit Jahren die zügige Beschaffung von Hubschraubern. Das geht nicht mehr, dass wir unsere Soldaten ohne Luftunterstützung in schwierigste Patrouillen schicken“, sagte Hoff der WAZ.

Verletzter aus Dorsten

In den Kämpfen, in die eine zum Minensuchen abgestellte Bundeswehr-Patrouille im Un­ruhedistrikt Char Darah nahe Kundus geraten war, wurden drei Soldaten aus Niedersachsen getötet. Zu den Überlebenden gehört ein 27-jähriger Oberfeldwebel aus Dorsten. Kurz nach dem Gefecht töteten Bundeswehrsoldaten irrtümlich sechs afghanische Soldaten.

Die Bundesregierung will ihre Strategie dennoch nicht ändern. „Wir bleiben in Afghanistan“, erklärte Verteidigungsminister zu Guttenberg. „Umgangssprachlich“, fügte der CSU-Politiker hinzu, könne das, was sich im Raum Kundus abspielt, als „Krieg“ be­zeichnet werden.