Berlin. Der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna hat offenbar das beste Konzept für eine Übernahme von Opel vorgelegt. Der Plan überzeuge die Bundesregierung, Ländervertreter und auch Betriebsrat am meisten, heißt es. Auch bei der Opel-Mutter GM soll es dafür eine klare Präferenz geben.

Im Ringen um eine Rettung für den angeschlagenen Autobauer Opel hat der kanadisch-österreichische Zulieferer Magna nach einem Zeitungsbericht die besten Karten. Wie die «Süddeutsche Zeitung» unter Berufung auf Regierungskreise schreibt, hat sich die Präferenz mit Vorlage der Konzepte der insgesamt drei potenziellen Investoren deutlich zugunsten von Magna verschoben. Das gelte auch für die beteiligten Landesregierungen, die Opel-Mutter GM und den Betriebsrat des Rüsselsheimers Traditionsunternehmens.

Spitzentreffen im Kanzleramt

Die Ministerpräsidenten der Länder mit Opel-Standorten wollten am heutigen Freitag bei einem Treffen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel darauf dringen, bald mit Magna zu verhandeln, berichtete die «SZ» weiter. Bei dem Spitzentreffen sollen die Angebote geprüft werden. Auch bei der Konzernmutter General Motors sei das Magna-Konzept im Vorteil: «Dafür gibt es eine klare Präferenz», habe man in Unternehmenskreisen bestätigt, schreibt das Blatt weiter.

Interesse an dem Rüsselsheimer Autobauer haben neben Magna noch der italienische Fiat-Konzern sowie der US-Finanzinvestor Ripplewood. In ihren inzwischen vorgelegten Konzepten für einen Einstieg bei dem angeschlagenen Autobauer verlangen alle drei Firmen nach Medienberichten hohe Staatsgarantien und planen einen spürbaren Stellenabbau.

Fiat will laut «Bild» europaweit insgesamt 18.000 Arbeitsplätze streichen, auch in eigenen Fiat-Werken. Im Konzept von Magna sei von einem europaweit recht gleichmäßig verteilten Abbau von rund 10.000 Stellen die Rede. Auch das Ripplewood-Konzept sehe Stellenstreichungen in dieser Größenordnung vor.

«Sehr detailliertes Konzept»

Magna ist nach Informationen der «Süddeutschen» auch Favorit des Gesamtbetriebsrates von Opel mit seinen insgesamt 25.000 Mitarbeitern in Rüsselsheim, Bochum, Eisenach und Kaiserslautern: Der Autozulieferer habe ein «sehr detailliertes Konzept» vorgelegt, habe das Blatt erfahren.

In ihren Konzepten verlangen alle drei Firmen nach Informationen mehrerer Zeitungen hohe Staatsgarantien. So wolle Fiat rund sieben Milliarden Euro Bürgschaften beantragen, wie «Bild» und «SZ» schreiben. Magna und Ripplewood möchten demnach jeweils etwa fünf Milliarden Euro Garantien. (ap)

Mehr zum Thema: