Essen. Kurz vor dem Start der Tour de France „beichtet“ der einstige Rad-Star Jan Ullrich Eigenblut-Doping - und wundert sich über die Reaktionen. Er zeigt weiter kein Unrechtsbewusstsein und bleibt in weiten Teilen wage. Ein Kommentar.

Seine Reaktion grenzt nicht nur an Naivität, sie unterschreitet sie um Längen. Überrascht sei er, sagt Jan Ullrich. Und: Er finde es schade, dass seine Worte „wieder für so viel Wirbel sorgen. Gerade jetzt, eine Woche vor der Tour“.

Geht’s noch, Ulle?

Obwohl die meisten seiner Erfolge nicht auf legale Art und Weise zustande kamen, war er in seiner Zeit ein Star - bei den Fans und in den Medien. Seine Geschichte ist ein sportliches und menschliches Drama. So etwas interessiert die Massen. Immer. Vielleicht haben seine fragwürdigen Berater ihm dies aber auch nie erklärt. Wie sie ihrem vertrauensseligen Klienten offensichtlich so viel Anderes ebenfalls verschwiegen oder falsch einflüsterten.

Jan Ullrich bleibt ein gefallener, trauriger Held. Nur eine umfassende Beichte könnte ihn wieder gesellschaftsfähig machen. Halbwegs wenigstens.

Alles andere macht den verurteilten Doping-Sünder nur noch mehr zur Witzfigur.