Witten. Die Gruppe der Behinderten in Witten ist groß. Kein Wunder, dass bei Inklusion ein großer Handlungsbedarf besteht. Wer sich darum kümmert.

Ines Großer ist Behindertenkoordinatorin der Stadt Witten. Für sie gibt es eine Menge zu tun. Die Zahl der Menschen, die mit Einschränkungen leben müssen, mag überraschen. Aber Fakt ist: Jeder fünfte Bürger hat eine anerkannte Behinderung.

Ines Großer engagiert sich dafür, dass Menschen mit Behinderungen am gesellschaftlichen Leben in Witten teilhaben können. Mit ihrer Arbeit unterstützt sie aktiv die Umsetzung inklusiver Maßnahmen und setzt sich für eine barrierefreie Stadt ein. Das Schöne: Es gibt vorzeigbare Ergebnisse.

In Witten lebten Ende 2023 rund 98.500 Menschen mit Hauptwohnsitz. Rund 19.000 Personen, also etwa jede fünfte Person, haben eine anerkannte Behinderung. Die Schwere wird anhand des Grades der Behinderung (GdB) in Zehnerschritten von 20 bis 100 gemessen.

In Witten wurde bei 6819 Menschen ein GdB zwischen 20 und 40 festgestellt. Schwerbehindert gelten Personen mit einem GdB von 50 oder mehr – dies betrifft in Witten 12.302 Bürgerinnen und Bürger. Das entspricht rund 12,5 Prozent der Stadtbevölkerung. Damit liegt ihr Anteil deutlich höher als im Bundesschnitt. Nach Angaben des Online-Portals rehadat-statistik.de hatten im Jahr 2023 9,3 Prozent der Bevölkerung in Deutschland eine anerkannte Schwerbehinderung.

Arbeitskreis Inklusion will Leben Schwerbinderter in Witten verbessern

Seit 2021 trifft sich regelmäßig der Arbeitskreis Inklusion. Das Gremium setzt sich aus Menschen mit Behinderungen, Einrichtungen der Behindertenhilfe sowie Vertreterinnen und Vertretern der Verwaltung und Politik zusammen. Ihr gemeinsames Ziel ist die Umsetzung des Wittener Inklusionsplans.

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Für spezifische Themenbereiche werden Arbeitsgruppen gebildet, die an Projekten arbeiten. Hierbei werden zum Beispiel folgende Themen behandelt: Ratgeber „Auf Augenhöhe“ (Informationsbroschüre für barrierefreie Kommunikation); Barrierefreie Wohnraumanpassung (Unterstützung durch die Agentur Barrierefrei NRW); Arbeitskreis „Barrierefreies Bauen“ (Verbesserung der städtischen Infrastruktur); Barrierefreies Internet und einfache Sprache (Digitale Zugänglichkeit für alle); Gärten für die Gemeinschaft (Schaffung inklusiver Begegnungsorte); „Eve-4-all“ (Initiative für besseren Internetzugang für alle) sowie Wegweiser für Menschen mit Behinderungen (Orientierungshilfe für Betroffene und Angehörige).

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Im vergangenen Jahr wurde die Kampagne „Assistenzhund willkommen“ (Förderung der Akzeptanz von Assistenzhunden im öffentlichen Raum) in die Tat umgesetzt. In Zusammenarbeit mit der Standortgemeinschaft ist Witten eine assistenzhund-freundliche Stadt.

Die Standortgemeinschaft kümmert sich nach eigenen Angaben tatkräftig darum, alle Geschäfte, Praxen und Mitarbeitenden in der Innenstadt zu schulen, so dass Assistenzhunde ein generelles Zutrittsrecht haben und sie ihren Bezugspersonen helfen können. Die Standortgemeinschaft weiß, dass Assistenzhunde Menschen mit Behinderung nicht nur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen - die Tiere sorgen auch für Sicherheit, Autonomie und Vertrauen.

Engagement für mehr Teilhabe (Kontakt: 02302 581-5081; behindertenkoordination@stadt-witten.de)

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