Witten. Die Industriemuseumssaison 2024 fiel ins Wasser. Dennoch können sich die Besucherzahlen für die Wittener Zeche Nachtigall sehen lassen. Warum?
Auf der Zeche Nachtigall in Witten ist die Zahl der Gäste im Vergleich zum Vorjahr leicht gesunken. Das teilte der Landwirtschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) mit. Allerdings steht das Wittener Industriemuseum deutlich besser da als die Hattinger Henrichshütte, die ebenfalls als Industriemuseum genutzt wird. Warum?
Rund 29.000 Menschen besuchten das Museum in der Nähe des Muttentals. Am Eingang des idyllischen Muttentals hatte der Ruhrbergbau vor mehr als 300 Jahren seinen Anfang genommen.
„ExtraSchicht“ in Witten Flop, Ökomarkt top
Die Publikumsmagnete Muttentalfest und der vorverlegte Event „ExtraSchicht“ lockten weniger Publikum als im Vorjahr. Der Ökomarkt im Herbst indes war mit 2.500 Gästen sehr gut besucht. Das LWL-Museum freut sich auch über eine wachsende Beliebtheit der Führungsangebote – ihre Zahl stieg im Jahresvergleich um 200.
Gut kam der Bistro-Waggon an. Er löste im vorigen Sommer den maroden Speisewagen ab. Der Bistro-Waggon samt Biergarten steht im Eingangsbereich des Museums. Der Ruhrtal-Radweg ist nah.
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Einen deutlichen Besucher-Rückgang beklagt Hattingens Industriemuseum. Nach 118.000 Menschen im Jahr 2023 fanden im vergangenen Jahr lediglich rund 88.000 Menschen den Weg zum ältesten Hochofen im Revier.
Als Hauptgründe für den Rückgang der Besuchszahlen in der Henrichshütte nennt der LWL den Wegfall der publikumsstarken Lichtershow „Lumagica“, die in den Vorjahren tausende Gäste auf das Gelände gelockt hatte, den Ausfall einer großen Technoparty sowie die Sperrung des Hochofens aufgrund notwendiger Sanierungen. Kleinere Veranstaltungen waren jedoch besser besucht als in den Vorjahren.
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Insgesamt kamen im Vorjahr 1,67 Millionen Besucherinnen und Besucher in die Museen, Stiftungen und Besucherzentren des LWL. Das waren 129.000 Gäste weniger als im Jahr 2023. LWL-Kulturdezernentin Dr. Barbara Rüschoff-Parzinger erklärt: „Angesichts eines relativ regnerischen Jahres und der Großbaustellen bei laufendem Betrieb in zweien unserer Museen sind wir eigentlich von einem höheren Rückgang der Gesamtbesuchszahl ausgegangen.“
Inzwischen sieht das LWL-Team um Wittens Museumschef Gerben Bergstra nach vorn. Die neue Saison beginnt im Muttental am Samstag, 1. März. Bis Ende März gibt es ein eingeschränktes Angebot mit Führungen durch den Besucherstollen. Die Sommersaison startet am Dienstag, 1. April.
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