Witten-Bommern. Zeche Nachtigall in Witten-Bommern hat für Arbeiten im Besucherstollen des LWL-Industriemuseums eine Spezialfirma gewonnen. Was dahinter steckt.

Rechtzeitig zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres am 1. August kündigt das Industriemuseum Zeche Nachtigall in Witten ein spannendes Projekt für Azubis an. Damit der ausgebaute Stollen weiter Publikumsattraktion sein kann, muss das Besucherbergwerk aufwendig gewartet und instandgehalten werden. Die Bergbauspezialfirma Redpath Deilmann aus Dortmund will ihren Auszubildenden die Chance geben, sich hier zu beweisen.

Redpath Deilmann blickt auf eine 135-jährige Erfahrung im Schachtbau zurück. Inzwischen gehört der Dortmunder Betrieb zur kanadischen Redpath-Gruppe. Sie ist weltweit im Einsatz.

Signalfarbe gelb: Helme sind im Nachtigall-Stollen Pflicht.
Signalfarbe gelb: Helme sind im Nachtigall-Stollen Pflicht. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Beteiligte sehen Win-win-Situation

Museumsleiter Gerben Bergstra bewertet die Kooperation laut Pressemitteilung des Landschaftsverbandes als „bedeutenden Schritt, um die Zukunft des Stollens zu sichern, damit noch viele Gäste das besondere Erlebnis eines Besuchs untertage erfahren können“. Börje Nolte, Betriebsleiter des Besucherbergwerks, findet es erfreulich, dass die Arbeiten hauptsächlich von Azubis ausgeführt werden. „Die jungen Berufseinsteiger - Bergbautechnologen, Tiefbaufacharbeiter, Industrieelektriker und Elektroniker - können hier, unter der Anleitung ihrer erfahrenen Ausbilder, ihr theoretisches Wissen praktisch umsetzen.“

Das Besucherbergwerk der Zeche Nachtigall ist für den Kultur-Event „Extraschicht“0 auch mal abends geöffnet.
Das Besucherbergwerk der Zeche Nachtigall ist für den Kultur-Event „Extraschicht“0 auch mal abends geöffnet. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Schon vor knapp 40 Jahren hat Redpath Deilmann – damals hieß das Unternehmen noch Deilmann-Haniel - das LWL-Museum bei dem Vorhaben unterstützt, den Nachtigallstollen für Publikum zugänglich zu machen und den alten Zugang aufzuarbeiten. In den frühen 2000er Jahren wurde das bis dahin inzwischen längst zugängliche Grubengebäude durch umfangreiche Arbeiten der Traditionsfirma ausgebaut.

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Als Höhepunkt der Zusammenarbeit gilt die sogenannte „Aufwältigung“. Dieser bergmännische Begriff steht für die Wiederherstellung der Begehbarkeit eines sechs Meter langen Teilstückes einer alten Kohlenstrecke aus den 1920er Jahren, die die Ausbildungsabteilung des Unternehmens in Eigenregie durchgeführt hat.

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Peter Angersbach, Ausbildungssteiger, sieht in der Kooperation ebenfalls für alle Seiten Vorteile. „Die Zusammenarbeit mit dem LWL-Museum bietet unseren Auszubildenden eine sehr gute Möglichkeit, ihr theoretisches Wissen in der Praxis anzuwenden.“ Durch praktische Arbeit vor Ort könnten sie wichtige Erfahrungen sammeln. Diese Win-Win-Situation ermögliche es den Azubis, sich weiterzuentwickeln und zudem einen wertvollen Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes zu leisten. Was nun genau in Bommern gemacht werden soll, will die Museumsleitung der WAZ in Kürze erläutern.

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