Witten. Die Baustelle im Bebbelsdorf sorgt wieder für Einschränkungen im Nahverkehr. Die Alternativen sind zum Teil umständlich - und zeitaufwendig.

Anwohnerinnen und Anwohner rund um das Bebbelsdorf in Witten-Stockum haben es nicht leicht. Bereits zum zweiten Mal innerhalb kürzester Zeit ist die Straße gesperrt. Seit dem 18. November geht so gut wie nichts mehr. Der Grund sind Arbeiten der Entwässerung Stadt Witten. Dort wird auf einer Länge von 280 Metern zwischen der Zufahrt zur AHE-Biogasanlage und der Einmündung Walfischstraße ein neuer Schmutz- und Regenwasserkanal gebaut. Besonders Nahverkehrskunden müssen viel Geduld aufbringen – auch auf den Straßen, die drumherum liegen.

Durch die Vollsperrung fallen auf der Linie 371, die direkt in die City führt, wichtige Haltestellen weg. Betroffen sind die Frankensteiner Straße, die Liegnitzer Straße, die Walfischstraße, Stockum Bahnhof und die Himmelohstraße. Bereits vom 1. September 2023 bis Ende März diesen Jahres gab es diese großräumige Umleitung. Schon hier gab es Proteste und Beschwerden von Anwohnern, dass Ersatzhaltestellen weit weg liegen, die Umsteigezeiten zu lang sind und die Fahrt in die City somit zur Tortur wird.

Linie 371 fuhr in Witten nur ein paar Monate lang regulär

Von Anfang April bis zum 17. November lief dann zunächst alles wieder wie gewohnt, nun also die nächste Vollsperrung. Nach Angaben der Verkehrsgesellschaft Ennepe-Ruhr soll das Ganze noch bis zum 31. Mai 2025 andauern. Zwar sind auch diesmal Ersatzhaltestellen eingerichtet, doch diese sind wieder ein Stück entfernt. Unter anderem liegen diese auf der Pferdebachstraße im Kreuzungsbereich Pferdebachstraße/Liegnitzer Straße und in Höhe der Einmündung Helfkamp.

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Die VER weist auf Anfrage aber noch eine weitere Option zur direkten Verbindung von der Himmelohstraße in die Innenstadt aus. So ist es möglich, mit der Linie 373 zunächst von der Himmelohstraße Richtung Stockumer Bruch zu fahren. Dort fährt der 371er ab der Mittelstraße in Richtung Innenstadt. Wer zum Beispiel am ZOB beziehungsweise am Hauptbahnhof aussteigen will, ist dann aber laut dem Fahrplanportal der VRR gute 35 Minuten unterwegs.

Bereits bei einer früheren Anfrage hat die VER darauf hingewiesen, dass sich solche Umstände bei Baustellen nicht immer vermeiden ließen und die Fahrten nicht so komfortabel wie gewohnt gestaltet werden könnten. Und auch jetzt ist die Antwort für die Anwohnerinnen und Anwohner rund ums Bebbelsdorf und der Himmelohstraße ernüchternd. „Andere Möglichkeiten gibt es leider nicht“, sagt VER-Sprecherin Sandra Bruns.

Wittener Busunternehmer übernimmt Linie 371 ab Januar

Doch es gibt auch positive Nachrichten rund um die Linie 371. Ab Januar 2025 wird sie von Dortmund-Oespel aus verlängert und fährt dann vom Wittener Hauptbahnhof direkt bis zur Dortmunder Universität. Den Zuschlag für diese Leistungen hat der Wittener Busunternehmer Peter Killer erhalten. „Der 371er ist dann in den Stoßzeiten mit sechs Fahrzeugen auf der Strecke“, sagt Killer. „Die Studierenden, die also noch echte Bücher in die Hand nehmen wollen, nutzen dann den 371er, um zur Bibliothek zu gelangen.“

Der Wittener Busunternehmer Peter Killer übernimmt ab Januar 2025 mit seiner Firma die Linie 371. Diese fährt dann direkt bis zur Dortmunder Uni.
Der Wittener Busunternehmer Peter Killer übernimmt ab Januar 2025 mit seiner Firma die Linie 371. Diese fährt dann direkt bis zur Dortmunder Uni. © FUNKE Foto Services | Walter Fischer

Killer Citybus habe sich intensiv um die Ausschreibung beworben und werde ab 2025 mit fünf Fahrzeugen mehr unterwegs sein. Dafür sucht Killer derzeit noch Mitarbeiter. Sie müssen dann zunächst wohl zumindest noch bis Mai die Umleitungsstrecke lernen.