Witten. Die beste Currywurst in Witten gibt es bei „Eddi‘s“-Pommesbude in Annen. Das hat unsere Umfrage ergeben. Gäste kommen sogar aus China und Mexiko.
„Eddi‘s Durst und Wurst Express“ genießt in Witten absoluten Kult-Status. Nicht nur das: Dort wird die beste Currywurst in ganz Witten gebraten. Zumindest hat das unsere Umfrage in den sozialen Medien ergeben. Doch der Imbiss an der Stockumer Straße ist noch so viel mehr: Litfaßsäule, Treffpunkt und Kummerkasten.
Trotz des ungemütlichen Dezemberwetters hat sich am Mittag bereits eine kleine Schlange vor dem Ausgabefenster gebildet. Dahinter, in der winzigen Küche, brutzeln die Würste auf dem Grill. Die meisten Kunden stehen ihretwegen an. Bei „Eddi‘s“ gibt es zwar auch Frikadellen, Schnitzel und Schaschlik, doch die Currywurst mit ihrer süß-scharfen Soße ist der Verkaufsschlager schlechthin.
Eddi‘s Durst und Wurst Express in Witten: „Wir wollen nur die Leute glücklich machen“
„Es ist eine schöne Bestätigung“, sagt Benedict Berkenberg über das Umfrageergebnis. Der 34-Jährige ist der Sohn von Inhaber Detlev und steht mittlerweile regelmäßig in dem kleinen Häuschen an Stockumer Straße. „Wir arbeiten ja ohne Ziel, wir wollen nur die Leute glücklich machen.“ Das scheint aufzugehen, denn den Imbiss gibt es an dieser Stelle schon seit den 1970er Jahren. Damals schufteten noch Oma Margret und ihr Bruder Eddi an Grill und Fritteuse. In den 2000er Jahren übernahm dann Beneditcs Vater Detlev den Laden: ein echter Familienbetrieb.
Margret hat erst im vergangenen Jahr die Kochschürze an den Nagel gehängt - mit 86 Jahren. Ohne sie wäre die Bude sicherlich nicht so erfolgreich gewesen, denn alle Rezepte stammen von ihr. Bis auf eines: die Currysoße. Das Rezept hat Margret von einem anderen Imbiss aus Langendreer ergattert. Weil ihr dort die Currywurst besonders gut schmeckte, hat sie einfach nachgefragt und hat - zu ihrer Überraschung - das Rezept bekommen. „Die wollten nur wissen, wo wir aufmachen wollen. Witten war für sie weit genug weg“, erinnert sie sich.
Drei Generationen Pommesbuden-Kult:
Enkel Benedict wird das Erbe einmal weiterführen und blickt schon jetzt auf 19 Jahre Imbisserfahrung zurück. „Den einen oder anderen Kunden kenne ich noch als Krabbelkind und jetzt ist der in der Ausbildung“, so Benedict. Er selbst hat Geowissenschaften in Bochum studiert, das Studium aber zugunsten des Durst und Wurst Express abgebrochen. „Mein Opa ist in Rente gegangen und mein Vater hatte einen Bandscheibenvorfall. Da bin ich eingesprungen“, erinnert er sich.
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An seinem Job schätzt er vor allem die guten Gespräche: „Unsere Kunden sprechen mit uns über Dinge, die sie bewegen. Egal, ob Job, Gesundheit oder Familie.“ Neben Brat- und Frittiergut bekommt man bei Eddi mit etwas Glück sogar eine Garage oder einen Handwerker vermittelt. Das sei alles schon vorgekommen, versichert Benedict.
Weit gereist: Kundschaft kommt aus China und Mexiko
Die Wittener Kultbude zieht auch Menschen von außerhalb an: Sternekoch Nelson Müller hat hier bereits geschlemmt und auch Comedian Dr. Eckardt von Hirschhausen wurde nach einem Auftritt eine Pommes-Currywurst verschrieben. Die weiteste Anreise hatten wohl die Angestellten der Ruhrpumpen. „Die haben Angestellte aus China und Mexiko. Die kommen von weit her und werden gezwungen, bei uns zu essen“, sagt Benedict und lacht. „Meistens schmeckt es ihnen.“
Große Veränderungen können die Gäste in Zukunft nicht erwarten. Benedict möchte sich „auf das konzentrieren, was seit 50 Jahren funktioniert“. Einzig eine vegane Currywurst oder eine Halal-Wurst, die auch Muslime essen dürfen, stehen zur Debatte. Nur hat der Wurstexperte noch kein Produkt gefunden, das seinen Ansprüchen genügt. „Ich esse täglich eine und wenn ich aus dem Urlaub wiederkomme, freue ich mich richtig drauf.“
Übrigens: Auch an anderen Orten in Witten gibt es den Ruhrpott-Klassiker natürlich. Den zweiten Platz in unserer großen Currywurst-Umfrage belegt Kessi‘s Grill an der Billerbeckstraße, Bronze geht an den Postgrill im Hammertal.
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