Bochum. 20 E-Busse hat die Bogestra in ihrer Flotte, in einigen Jahren sollen es 250 sein. Dafür muss ein neuer Betriebshof gebaut werden. Die Details.

Voll elektrisch will die Bogestra in einigen Jahren mit ihren Bussen unterwegs sein. Das Nahverkehrsunternehmen mit Sitz in Bochum schafft dafür nun die Infrastruktur. Voraussichtlich entsteht an der Essener Straße gegenüber dem Straßenbahndepot (Engelsburg) der neue Betriebshof für E-Busse. Bis zu 250 Fahrzeuge sollen dort abgestellt, gewartet und repariert werden. Erste Schätzungen des Unternehmens gehen von Kosten jenseits der 100 Millionen Euro aus. Finanziert werden soll der „Innovationsstandort“, wie es heißt, u.a. aus Fördertöpfen.

E-Bus-Betriebshof gegenüber dem Straßenbahndepot der Bogestra

Ob das Projekt tatsächlich an der Essener Straße realisiert wird, ist noch ungewiss. Der Eigentümer, die Thelen-Gruppe aus Essen, bestätigt, dass es Gespräche mit der Bogestra gibt. Und das Verkehrsunternehmen geht bei seinen Planungen bislang auch von diesem Standort aus. Es sucht jedenfalls Planer und Architekten, die sich mit einer Umsetzung auf dieser Fläche beschäftigen – vorbehaltlich, dass es tatsächlich zum Abschluss eines Vertrags kommt.

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Das Unternehmen hat nach eigenen Angaben eine „umfassende Standortanalyse und -suche“ für sein Hauptbetriebsgebiet Bochum und Gelsenkirchen vorgenommen. „Dabei hat sich eine Fläche an der Essener Straße im Umfeld des Straßenbahnbetriebs Engelsburg als ein möglicher Standort ergeben“, sagt Bogestra-Sprecher Christoph Kollmann.

Die Anforderungen sind klar umrissen: Nachhaltige und ökologische Aspekte sollen bei der Planung berücksichtigt werden; so etwa Photovoltaik, Gründächer und das Nutzen von Regenwasser als Brauchwasser. Geheizt werden sollen alle Gebäude möglichst CO₂-frei bzw. CO₂-arm.

Alte Busdepots werden aufgegeben

Geplant sind zwei Bauabschnitte: Zunächst sollen, so das Unternehmen, die derzeit noch in Bochum-Weitmar (Hattinger Straße und Witten (Crengeldanz) stationierten Werkstätten, Fahrzeuge und Beschäftigte in das neue Depot wechseln. Dafür muss Platz für etwa 75 Werkstattmitarbeiterinnen und -mitarbeiter, etwa 550 Fahrerinnen und Fahrer sowie 150 Elektrobusse inklusive Ladeinfrastruktur geschaffen werden. In einem zweiten Bauabschnitt sollen dann noch Kapazitäten für weitere 100 Elektrobusse, etwa 50 Werkstattmitarbeiter sowie 250 Fahrer errichtet werden.

„Der bisherige Bus-Betriebshof an der Hattinger Straße in Bochum wird ebenso wie die weiteren Betriebshöfe in anderen Städten perspektivisch aufgegeben“, sagt Bogestra-Sprecherin Sandra Bruns.

Bogestra will 63.500 Quadratmeter großes Grundstück pachten

Auf dem 63.500 Quadratmeter großen Grundstück, das die Bogestra von der Thelen-Gruppe pachten will, sollen u.a. folgende Gebäude entstehen: zwei Werkstätten, allein die größere soll eine Fläche von 8300 Quadratmeter haben, ein Bürogebäude (1000 Quadratmeter), eine Ausbildungsstätte (3800 Quadratmeter), ein Lager (1500 Quadratmeter) sowie Unterstellplätze für die Busse. Vorgesehen ist auch eine Wasserstofftankstelle, die sowohl per Lkw als auch über eine Transportleitung versorgt werden kann. Der erste Bauabschnitt soll – Stand jetzt – Mitte 2028 fertig sein, der zweite im Herbst 2029.

Die Bogestra hatte 2017 Fördermittel für Elektrobusse beantragt und später die ersten Elektrobusse angeschafft. Insgesamt plant das Unternehmen bis 2026 Investitionen in Höhe von 204 Millionen Euro für den Ausbau von Fahrzeugflotte und Infrastruktur.