Witten. Unbekannte haben im Hauptbahnhof Witten großflächig Schriftzüge an die Wände im Tunnel gesprüht. Auch die Außenfassade blieb nicht verschont.
Wieder einmal haben Unbekannte am Hauptbahnhof in Witten zugeschlagen. Vermutlich in einer der vergangenen Nächte sind im Tunnel, der vom Bahnhofsgebäude zu den Gleisen führt, zwei großflächige Graffiti an die Wände geschmiert worden: zwei schwarze Schriftzüge in Großbuchstaben, deren Bedeutung sich nicht erschließt.
Auch im Außenbereich haben dieselben oder andere Täter sich verewigt: auf dem Halbrund der Außenfassade, gut sichtbar von den Gleisen aus. Hier ist noch weniger zu erkennen, um was es sich handeln soll: ein wirres Gekrickel, gekrönt von zwei Sternen. Fraglich ist, ob es sich dabei um einen sogenannten „Tag“ handelt, mit dem Graffiti-Künstler ihr Pseudonym hinterlassen, also quasi eine Art Signatur. Oder ob das Graffiti eine Botschaft transportieren soll. Auch sonst findet man im Bahnhof zahlreiche kleinere und größere Kritzeleien, vor allem am Aufgang zu den Gleisen und rund um die in der Unterführung ansässige Pommesbude.
Graffiti sind am Wittener Hauptbahnhof ein Dauerthema
Graffiti und Schmutz sorgen am Hauptbahnhof immer wieder für Ärger. „Schmierereien sind leider ein Dauerthema“, sagt Besitzer Markus Bürger, der den Bahnhof 2010 zusammen mit Radomir Zecevic gekauft und ihn danach ordentlich in Schuss gebracht hat. „Wir müssen da immer wieder dran bleiben.“
Schon seit rund zwölf Jahren ist der Bahnhof videoüberwacht. Das helfe aber nur zum Teil, so Bürger. Gerade Graffiti-Sprayer würden den Nervenkitzel suchen, so der Investor. Zudem seien die Täter meist vermummt, was eine Identifizierung erschwere. Der Tunnel zu den Gleisen liegt in der Zuständigkeit der Bahn. Diese will Bürger nun schnellstmöglich informieren, damit die Schmierereien entfernt werden. Auch das Halbrund Richtung Gleise soll bald gesäubert werden.
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Laut Polizei ist die Zahl der Sachbeschädigungen durch Graffiti in den letzten Jahren zurückgegangen. 2020 zählten die Beamten 111 solcher Fälle, 2021 dann 138. Von 2022 auf 2023 hat sich die Zahl dann fast halbiert: von 127 auf 75 Graffiti-Vorfälle. Und auch für das noch laufende Jahr zeichne sich ein weiterer Rückgang, so Polizeisprecher Marco Bischoff.
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