Witten. Ein klammer Mercedes-Fahrer verspricht an einer Wittener Tankstelle eine Blitzüberweisung – dann taucht er ab. Die Quittung heißt: Gefängnis.

Unterm Strich war das sicher die teuerste Tankfüllung seines Lebens: Knapp zwei Jahre nach einem Spritbetrug an einer Tankstelle an der Sprockhöveler Straße hat ein 30-jähriger Mann jetzt endgültig Klarheit: Der Wittener muss für abgeschwindelte 38 Liter Diesel für sechs Monate ins Gefängnis.

Das Amtsgericht in Witten hatte den 30-Jährigen am 25. März 2024 wegen Betrugs zu eben dieser Strafe verurteilt. Weil der vorbestrafte Wittener dagegen Berufung eingelegt hatte, kam es am Donnerstag, 12. September, zu einem Prozess vor der 15. Strafkammer am Bochumer Landgericht. Doch auch das letzte Fünkchen Hoffnung darauf, die Strafe doch zur Bewährung ausgesetzt zu bekommen, zerplatzte schnell. Richterin Christine Katzer redete Klartext: „Eine Bewährung wird es hier nicht geben.“ Denn zur Tatzeit habe er schon unter laufender Bewährung gestanden. Der Wittener knickte ein, zog seine Berufung zurück.

Wittener bekam erst nach der Strafanzeige kalte Füße

Der Angeklagte hatte am 3. Oktober 2022 seinen Mercedes an Sprockhöveler Straße für 75,03 Euro betankt. Weil seine Bankkarte an der Kasse mangels Kontodeckung keine Bezahlung zuließ, unterschrieb der 30-Jährige ein Formular und verpflichtete sich darin zu einer Blitzüberweisung des Rechnungsbetrags inklusive einer Zusatzgebühr. Dann fuhr er davon. Und brach sein Versprechen. Denn auf den Eingang des Rechnungsbetrags wartete die Tankstelle monatelang vergeblich. Erst nach der Strafanzeige bekam der 30-Jährige im Juni 2023 kalte Füße - da war es aber zu spät.

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Für den Tankbetrüger kommt es nun knüppeldick: Denn so gut wie sicher wird er zusätzlich auch noch die alte Bewährungsstrafe im Gefängnisstrafe absitzen müssen. Sein Schlusswort: „Ich nehme das jetzt als Neustart.“  

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