Witten. Ein Wittener hat bei der Targobank eine Versicherung abgeschlossen, ohne wohl selbst davon zu wissen. Dennoch musste er monatelang dafür zahlen.

  • Mohammed Alkhatib hat im Mai 2022 einen Kredit und ein Girokonto samt Kreditkarte bei der Targobank abgeschlossen. Auf einmal hatte er aber auch eine Versicherung. Seiner Meinung nach habe er dieser aber nicht zugestimmt.
  • Die Targobank sieht den Fehler zum Teil ein und erstatte jetzt Geld zurück.
  • Der 27-Jährige hat seiner Ansicht nach aber mehr Geld verloren und will andere Kunden jetzt warnen.

Mohammed Alkhatib ist sauer. Der Wittener hat im Mai 2022 einen Kredit sowie ein Girokonto und eine Kreditkarte bei der Targobank abgeschlossen. Für die beiden letzten Fälle wurde ihm auch eine Versicherung verbucht, die er seiner Meinung nach aber gar nicht wollte. Jetzt fordert er sein Geld zurück. Die Bank selbst hat bereits reagiert. Allerdings nicht so, wie der 27-Jährige sich das wünscht.

Als er im Mai 2022 das Kundengespräch gesucht hat, wurde ihm für die Kreditkarte sowie das Girokonto eine Versicherung angeboten. Diese soll zum Beispiel im Fall einer längeren Krankheit oder Arbeitslosigkeit vor Verlusten schützen. „Ich habe in dem Gespräch gesagt, dass ich die Versicherung nicht will“, sagt der 27-Jährige. Tatsächlich ist er dann in die Arbeitslosigkeit gerutscht und wollte schauen, wie viel Geld auf seinem Girokonto ist.

Wittener räumt eigenen Fehler zum Teil ein

„Ich hab dann gesehen, dass jeden Monat Geld für die Versicherung abgebucht wurde. Ich bin mir aber sicher, dass ich gesagt habe, dass ich diese nicht will.“ In vielen Gesprächen habe er dann versucht, die Versicherung zu kündigen. „Die Mitarbeiter haben mir die unterschriebenen Formulare gezeigt. Dort war vermerkt, dass ich die Versicherung abgeschlossen habe.“ Erinnern kann sich Alkhatib daran jedoch nicht.

„Die Beratunsprotokolle haben das ebenfalls gezeigt. Ich bin wirklich sauer“, sagt der 27-Jährige. Er will jedoch nicht ausschließen, dass es bei den Gesprächen kommunikative Probleme gab. „Ich sehe die Schuld natürlich auch bei mir. Ich hätte vorher drauf schauen müssen, wie viel Geld abgezogen wurde.“

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Die Targobank selbst bestätigt auf Anfrage, dass Alkhatib am 10. Mai 2022 eine Kreditlebensversicherung für die Kreditkarte sowie das Girokonto abgeschlossen hat. „Die dazugehörigen Unterlagen wurden ordnungsgemäß von unserem Kunden unterschrieben“, sagt ein Banksprecher.

Der 27-Jährige sah seinen Fehler dann auch ein und hat um die Kündigung des Zusatzschutzes gebeten. „Das hat aber wieder nicht funktioniert.“ Den finanziellen Schaden beziffert er selbst auf rund 500 Euro. Die Targobank hat nun aber reagiert. „Wir haben die Kündigung der Kreditlebensversicherung am 23.01.2024 erhalten“, heißt es. Bei der Bearbeitung des Versicherungsschutzes zur Kreditkarte sei ein Fehler unterlaufen. „Dafür bitten wir um Entschuldigung.“

Targobank in Witten zahlt 75 Euro zurück

Die Beträge wurden also weiter abgebucht. Die Targobank wird Alkhatib nun für die Monate Februar bis Mai rund 75 Euro zurückerstatten. Dem Kunden scheint das aber nicht zu reichen, da der finanzielle Schaden aus seiner Sicht höher liegt als vom Kreditinstitut berechnet. „Ich wollte die Versicherung ja gar nicht.“ Für ihn ist das Thema noch nicht gegessen. „Beim letzten Gespräch war ich so sauer, dass ich der Angestellten gesagt habe, dass wir uns dann vor Gericht sehen“, sagt der 27-Jährige.

Die Verbraucherzentrale warnt generell vor voreiligen Abschlüssen. Sollte man eine Kreditkarte mit umfangreichem Versicherungspaket auswählen, solle man genau darauf achten, wann diese Versicherungen haften, um sie im Schadensfall auch nutzen zu können, heißt es auf der Homepage.

Auch Alkahatib will andere Kundinnen und Kunden davor warnen und geht nun bewusst an die Öffentlichkeit. „Ich will auch andere Leute warnen und dafür sorgen, dass alle richtig beraten werden.“ Alkhatib selbst wird mit der Targobank aber so schnell wohl keine Geschäfte mehr machen.

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