Witten. Eine Tour zum Ozean in Witten: Das ist bald tatsächlich möglich - und zwar mit dem Rad. Jetzt wurde eine millionenschwere Förderung bestätigt.
Der Titel „Ozean-Route“ verspricht Schönes, und Witten ist ein Teil davon. Denn für den Ausbau eines touristischen Rad-Erlebnis-Angebotes fließen nun Fördermillionen. Die Tour erzählt die Erdgeschichte des Ruhrgebiets.
Die Ozean-Route ist ein Projekt der Internationalen Gartenausstellung, die ab 23. April 2027 im Ruhrgebiet stattfinden wird. Der Ennepe-Ruhr-Kreis hat sich dafür beworben und nun die Zusage bekommen. Den Kern des Themenradwegs fasst Landrat Olaf Schade so zusammen: „Teilnehmer erwartet eine ebenso spannende wie virtuelle Zeitreise durch 75 Millionen Jahre Erdgeschichte unserer Region.“
Stationen in Witten sind zwei Steinbrüche und das Muttental
Die „Ozean-Route/Vom Kommen und Gehen des Meeres“ – so der komplette Name des Projektes – wird auf bereits bestehenden und etablierten Routen wie dem Ruhrtalradweg oder dem Rundkurs von Ruhr zu Ruhr verlaufen. Dort finden sich schon jetzt bedeutende geologische Aufschlüsse, an denen man zum Beispiel Versteinerungen oder Fossilien findet. Künftig stehen dort multimediale Infotafeln. Zudem sind Rastmöglichkeiten geplant.
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Stationen der Ozean-Tour sind: die Steinbrüche Am Kleff und Dünkelberg sowie das Wittener Muttental, der Steinbruch Külpmann in Wetter-Albringhausen sowie der Flözaufschluss in Sprockhövel-Hölteregge und die Freilichtbühne Isenburg in Hattingen.
Erlebnis veranschaulicht Naturerbe
Die Route erinnert an eine Zeit, die 400 Millionen Jahre zurückliegt und in der das Ruhrgebiet gänzlich anders aussah. Durch das Driften der Kontinente lag auch Witten in Äquatornähe, erst an der Küste eines Kontinentes, dann im tiefen Ozean, dann wieder an der Küste eines anderen Kontinentes. In dieser Zeit explodierte das Leben in den Meeren, Pflanzen und Tiere eroberten das Land, im flachen Wasser wuchsen Pflanzen, deren Reste später zur Kohle des Ruhrgebietes werden sollten.
„Wir möchten alle, die auf der Ozean-Route unterwegs sind, erlebnisorientiert für das Naturerbe dieser Region sensibilisieren und ihnen Einblicke in die komplexen Zusammenhänge liefern, die das Klimageschehen auf der Erde steuern. Im Mittelpunkt stehen geologische Aspekte“, skizziert Osita Uchegbu, Projektverantwortlicher im Schwelmer Kreishaus, das Vorhaben.
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„Die Erlebnisstandorte sollen zum einen Station des großen Ganzen sein, zum anderen eine spezielle Facette beleuchten. Hierfür lassen wir eine Sagenfigur Geschichten erzählen und setzen auf interaktive Elemente“, skizziert Uchegbu die Pläne. Dazu zählt auch, weitere geologische Aufschlüsse absehbar in die Route einzubinden, allen voran natürlich das Nationale Naturmonument Kluterthöhle in Ennepetal.
Um diese Ideen umzusetzen, wurden 1,7 Millionen Euro an Landesfördermitteln beantragt. Dies wären 75 Prozent der Gesamtkosten. 400.000 Euro an Eigenmitteln des Kreises müssten noch in das Projekt fließen.
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