Witten. Die Turnhalle an der Wilhelmstraße in Herbede ist in die Jahre gekommen. Jetzt soll es ein gesundheitliches Gutachten geben. Mit welchen Folgen?
Die Turnhalle an der Wilhelmstraße in Witten-Herbede ist längst in die Jahre gekommen. Trotzdem findet dort weiter Sportunterricht statt. Auf Druck der SPD will die Stadt nun ein paar Schäden reparieren. Zudem soll ein gesundheitliches Gutachten in Auftrag gegeben werden. Droht jetzt sogar die Schließung?
Doch von vorne: SPD-Ratsfrau Gabriele Günzel hatte sich vor einigen Wochen selbst ein Bild vom Zustand der Halle in Herbede gemacht. Dabei entdeckte sie Schimmel im Geräteraum sowie lockere, brüchige Fliesen und Schutt beziehungsweise Dreck an Heizungssockeln. Zudem sollen sich Prallschutzmatten von der Wand lösen. Fotos, die diese Mängel dokumentieren, liegen der Redaktion vor.
Turnhalle Herbede: SPD in Witten hat Anfrage schon Anfang August gestellt
Die Sozialdemokraten hatten bereits Anfang August eine entsprechende Anfrage an die Stadt gestellt. Darin wollen sie wissen, ob der Stadt dieser Missstand bekannt ist, wann die Mängel behoben werden und ob überhaupt noch Geld in die Halle investiert werden soll.
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Die Antwort der Verwaltung ließ nicht lange auf sich warten. Bürgermeister Lars König bestätigt, dass die Stadt sich über den Zustand im Klaren ist und die bekannten Mängel kurzfristig beseitigt werden sollen. Doch damit nicht genug. Das Amt für Gebäudemanagement will die gesundheitlichen Auswirkungen prüfen und hat ein Gutachten in Auftrag gegeben. Auf Anfrage erklärt die Stadt, dass der Gutachter sich die Situation in der kommenden Woche anschauen wird. Die Ergebnisse sollen dann in der übernächsten Woche vorliegen.
Stadt Witten: Gesundheitliches Gutachten soll präzise Ergebnisse liefern
Welche Folgen das hat und ob sogar eine Schließung droht, sollten gesundheitliche Gefahren erkannt werden, ist noch nicht bekannt. „Das Gutachten dient ja gerade dazu, präzise Ergebnisse zu liefern“, sagt Stadtsprecherin Lena Kücük. Je nachdem, was dabei herauskommt, seien verschiedene Schritte nötig beziehungsweise denkbar.
Die SPD-Fraktion reagiert verwundert auf die Reaktion der Stadt. „Aus unserer Sicht sind diese Zustände für alle Nutzer und Nutzerinnen der Turnhalle nicht nur unschön, sondern auch gesundheitsgefährdend“, so die SPD in ihrem Schreiben an König. „Wenn unsere Beobachtungen jetzt dazu Anlass geben, Geld für ein Gutachten in die Hand zu nehmen, ist für mich umso weniger verständlich, dass vorher so gar nichts passiert ist“, sagt Fraktionsvorsitzender Uwe Rath.
Es sollte doch eigentlich selbstverständlich sein, dass in einer Sporthalle immer alles dafür getan werden müsse, um Unfällen oder anderen Gefahren vorzubeugen, findet auch Raths Vize Christoph Malz. Insbesondere deshalb, weil die Turnhalle in Herbede stark ausgelastet sei. So findet dort der Sportunterricht für die Schülerinnen und Schüler der Herbeder Grundschule sowie der Hardenstein-Gesamtschule statt. Auch der Turnverein Herbede ist nach Angaben der SPD mit 14 Sportgruppen vertreten.
Stadt Witten will weiter Geld in die Halle investieren
Eine große Sorge kann die Stadt den Sozialdemokraten aber bereits nehmen. Es treffe nicht zu, dass in die Halle kein Geld mehr investiert werden soll. „Bei der Nutzung des Gebäudes wird auch weiterhin die notwendige Bauunterhaltung durchgeführt“, heißt es in der Antwort von Bürgermeister Lars König.
Wie es an der Wilhelmstraße weitergeht, wird dann wohl spätestens übernächste Woche klar sein. SPD-Ratsfrau Gabriele Günzel ist mit den bisherigen Antworten der Stadt jedoch nicht zufrieden und hält sie für wenig aussagekräftig. „Ich werde allerdings im Auge behalten, ob die erforderlichen Reparaturen nun wirklich kurzfristig erfolgen.“
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