Witten. 50 Musiker und eine gewaltige Klangfülle: Christian Vorbeck hat ein besonderes Stück nur für die Ruhrstadt komponiert. Bald ist Premiere.

  • Kantor Christian Vorbeck hat ein Werk eigens für die Ruhrstadt komponiert
  • Am Sonntag (15. September) gibt es die Uraufführung in der Marienkirche
  • Star ist die Marienorgel, die übrigens einen eigenen Facebook-Auftritt hat

Dieser Höhepunkt im Wittener Veranstaltungsreigen kommt mit Pauken und Trompeten: Am 15. September wird es eine Uraufführung in der Marienkirche geben. Kantor Christian Vorbeck (47) hat ein gewaltiges Werk eigens für die Ruhrstadt komponiert und verspricht ein einzigartiges Musikerlebnis mit Orgel, Chor und Sinfonieorchester.

Das Ereignis wurde bereits im Pfarrbrief angekündigt. Auch im Eingangsbereich der Marienkirche weist ein Plakat auf die „Missa solemnis“ hin. Wörtlich übersetzt heißt das schlicht „feierliche Messe“. Doch durch die Besetzung mit einem, so Vorbeck, „herausragenden Spitzenchor“, Streichorchester, Posaunen und der unvergleichlichen Marienorgel (die übrigens einen eigenen Facebook-Auftritt hat) werde die klangliche Fülle über das gewohnte Maß hinausgehen. Und das, obwohl das Publikum von der Qualität der regelmäßig stattfindenden Konzerte in der Marienkirche ohnehin schon verwöhnt ist.

Pfarrer hat sich das Werk für Witten gewünscht

Kantor Christian Vorbeck von St. Marien komponiert eine große Messe
Ein Prachtstück: die Orgel in der Wittener Marienkirche. © FUNKE Foto Services | Christof Koepsel

Nicht nur Vorbeck, auch Pfarrer Friedrich Barkey fiebert der Premiere entgegen. Denn der Leiter des „Pastoralen Raums“, wie sich die Verbünde Mitte, Ruhrtal und Ost inzwischen nennen, sieht sich als Förderer der neuen Kirchenmusik - und hat sich solch ein Werk nur für Witten schon länger gewünscht.

Christian Vorbeck hat es auf Barkeys Bitte hin während der Corona-Zeit komponiert und dem Patron der Stadt, Johannes dem Täufer, gewidmet. Etwa 50 Musikerinnen und Musiker sind an der 40-minütigen Aufführung beteiligt. Vorbeck: „Das sprengt alles Dagewesene.“ Es wird mal laut, aber auch mal leise. Mal spielen nur zwei Geigen, mal sind alle Beteiligten im Einsatz. „Und die Kuppelakustik der Marienkirche sorgt für einen wunderbaren Surround-Effekt.“ Heißt: Der Klang füllt das ganze Gotteshaus. Hörgenuss pur also.

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Anfangs sei ihm die Arbeit an der Komposition leicht gefallen, sagt Vorbeck. Es ist schließlich nicht sein erstes Werk. Er komponierte bereits die „Hymne für den Neuen Pastoralen Raum Witten“, die 2019 zu dessen Gründung der Gemeinde als einendes Element dienen sollte. Auf deren Melodie basiert auch das neue Stück. Später dann wusste Vorbeck, der schon als Neunjähriger das Orgelspielen lernte, beim Komponieren am heimischen Schreibtisch nicht immer weiter. Musste die Noten mal beiseite legen, neue Kraft schöpfen, um seinen hohen Ansprüchen gerecht zu werden.

Doch seit März proben der Bach-Chor Hagen, das Sinfonieorechester St. Marien und Tobias Leschke an der Orgel unter der Gesamtleitung von Professor Christopher Brauckmann von der Kölner Musikhochschule, was Vorbeck aufs Papier gebracht hat.

Jeder aus Witten ist zum Konzert eingeladen

Nanu, er selbst ist nicht an dem Instrument zu erleben, das er sonst täglich spielt? Der Kirchenmusiker lächelt: „Ich habe mir gewünscht, mich einfach mal ins Publikum setzen zu können und die Aufführung zu genießen.“ Es sei ihm gegönnt - sowie allen Menschen in Witten. Denn jeder und jede ist eingeladen, zuzuhören.

Die Uraufführung der Wittener „Missa solemnis“ findet am Sonntag, 15. September, um 16 Uhr in der Marienkirche, Marienplatz 1, statt. Der Eintritt ist frei, Spenden werden erbeten. Wer nicht dabei sein kann: Es wird einen Live-Mitschnitt geben, später soll das Konzert auch online verfügbar sein.

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