Witten. Ihr Privatleben kam nie zu kurz. Trotzdem besteht Anna Lena Koch aus Witten ihr Abi mit 1,0 - und eigentlich noch besser. Wie hat sie das gemacht?

  • Ana Lena aus Witten holt das fast perfekte Abitur
  • Zur Höchstpunktzahl fehlten ihr nur 11 Punkte
  • Zu Hause musste sie nicht viel machen
  • Sie hat die beste Punktzahl „seit langer, langer Zeit“ erreicht

Anna Lena Koch aus Witten hat eines der besten Abis im ganzen Land gemacht. Nicht nur ziert ihr Abschlusszeugnis am Ruhr-Gymnasium die Note 1,0. Mit 889 Punkten fehlen ihr nur elf Pünktchen bis zur höchst möglichen Zahl von 900. Die 18-Jährige hat so gut wie alle Fächer mit 1+ bestanden, schlechteste Note ist eine glatte Eins. Besonders stolz ist sie aber auch auf eine andere Sache: Dass ihr Privatleben bei all der Lernerei nie zu kurz gekommen ist.

„Die Balance zwischen Lernen und Freunde treffen hat gut geklappt“, sagt die Abiturientin. Sie habe Schule und Freundinnen koordinieren können, sodass ihr Sozialleben nie gelitten habe. Auch schon in der Qualifikationsphase des Gymnasiums. „Ich war immer aktiv im Unterricht, so musste ich zu Hause nicht so viel machen.“ Auch wenn sie sich natürlich ganz bewusst Zeit fürs Vorbereiten von Klausuren genommen hat. Denn auf gute Noten habe sie immer Wert gelegt. „Ich habe einen relativ hohen Anspruch an mich selbst, egal worum es geht“, sagt die Wittenerin.

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Dreimal Eins plus in den Abiturprüfungen

Und den hat sie in ihren Abiturprüfungen voll erfüllt: Anna Lena hat ihre beiden Leistungsfächer Mathematik und Biologie mit der Höchstzahl 15 Punkte bestanden, ebenso das Fach Pädagogik. Nur die Klausur im Fach Deutsch wurde mit 14 benotet, also einer 1,0. Sie habe sicherlich mehr gelernt als andere, räumt die Super-Abiturientin ein. Aber es liege ihr auch einfach. „Und Bio hat mir wirklich großen Spaß gemacht, das macht es leicht.“

Das Ruhr-Gymnasium in Witten liegt zentral in der Innenstadt an der Ecke Synagogen- und Breite Straße.
Das Ruhr-Gymnasium in Witten liegt zentral in der Innenstadt an der Ecke Synagogen- und Breite Straße. © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Nicht ganz so leicht von der Hand geht Anna Lena im Vergleich dazu ihr neues Hobby. Seit drei Jahren spielt sie regelmäßig Tennis. „Ich bin darin nicht gerade beachtlich, aber es macht großen Spaß“, sagt die 18-Jährige lachend. Das liegt auch daran, dass sie gemeinsam mit ihren besten Freundinnen spielt. „Das ist eigentlich eine Gossip-Runde.“ Also eine Tratsch-Runde. Auch sonst legt die Einser-Schülerin viel Wert auf ihren Freundeskreis, geht gerne aus.

Ein Viertel der Abiturientinnen und Abiturienten besser als 2,0

Die Abiturnoten am Ruhr-Gymnasium können sich allgemein sehen lassen: So liegt der Gesamtschnitt bei 2,4. Jeder Vierte hat sogar mit einer Note besser als 2,0 abgeschlossen. Mit der Null hinter der Eins ist Anna Lena aber alleine. Diese Note gibt es für ein Gesamtergebnis zwischen 900 und 823 Punkten. „Eigentlich wäre es wohl eher eine 0,7“, schätzt sie. „Das ist ein wirklich außergewöhnliches Ergebnis“, zeigt sich auch Schulleiter Dirk Gellesch beeindruckt. Und es sei die mit Abstand beste Punktzahl, die es „seit langer, langer Zeit“ an der Schule gegeben habe.

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Diese herausragende Note sei immer ein Wunschtraum gewesen, sagt Anna Lena Koch. „Aber wirklich vorgenommen hab ich es mir nicht.“ Wobei es abzusehen war. Auf die Frage, wo sie denn die fehlenden elf Punkte zur Höchstpunktzahl gelassen hat, muss die Abiturientin erst überlegen. „Ich glaube, ich hatte einmal 13 Punkte, ab und zu 14.“ Als schlechteste Noten in zwei Schuljahren plus Abiklausuren.

Reise nach Südostasien geplant

In ihrer ganzen Schulzeit konnte sich Anna Lena auch stets auf ihre Mutter verlassen „Sie hat mir unglaublich geholfen, vor dem Abi auch meine Nervenzusammenbrüche ausgehalten.“ Denn selbst für eine Top-Schülerin wie sie war die Zeit vor den Abschlussklausuren stressig. „Es ist einfach diese eine Prüfung, die so wahnsinnig viel zählt.“

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Ab Oktober will die 18-Jährige mit einer Freundin die Welt bereisen. „Weg von Lernerei und Theorie“, strahlt Anna Lena. Eine Reiseroute gibt es noch nicht. Nur das Ziel steht fest: Südostasien. Also etwa Vietnam, Thailand oder Indonesien. „Ich bin gespannt, was uns erwartet“, so die Abiturientin. Nach den Sommerferien will sie noch etwas arbeiten, um den Trip zu finanzieren.

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Und wie geht es dann weiter? „Ich bin noch unsicher, was ich studieren soll“, sagt Anna Lena. Definitiv kein naturwissenschaftliches oder technisches Fach. Vielleicht Medizin oder Psychologie. „Weil ich mit Menschen arbeiten möchte.“ Ihr Großvater sei Arzt. „Ich hab ihm als Kind immer gesagt, dass ich Ärztin werde und dann seine Praxis übernehme“, erinnert sich die 18-Jährige. Einen Platz für ein Medizinstudium zu bekommen, sollte mit diesem Abschluss die kleinste Hürde auf dem Weg dorthin sein.

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