Witten. Die Wittener Gymnasien sind bereits jetzt bis unter das Dach belegt. Und die Schülerzahlen steigen weiter. Das fordert jetzt ein Schulleiter.
An den drei Wittener Gymnasien ist im kommenden Schuljahr kein Platz mehr frei. Das geht aus den neuen Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen der Ruhrstadt hervor. Weil es auch in Zukunft immer mehr Schülerinnen und Schüler geben wird, soll die Stadt nun frühzeitig für ausreichend Unterrichtsräume sorgen, damit in den kommenden Schuljahren keine Engpässe entstehen. Das fordert Christian Roussel, Leiter des Schillergymnasiums.
93 Kinder nimmt die Schule nach den Sommerferien neu auf. Als einzige weiterführende Schule der Stadt muss das Gymnasium dieses Jahr Kinder und Jugendliche ablehnen – zwölf an der Zahl. Im vergangenen Jahr waren es sogar 40. Gelang es seinerzeit noch alle betroffenen Kinder auf einem der beiden anderen Gymnasien der Stadt unterzubringen, bekamen dieses Mal zwei auswärtige Schüler keinen Platz mehr an einem Wittener Gymnasium.
Deutlicher Anstieg der Schülerzahlen absehbar
Die Situation werde sich noch weiter verschärfen, sagt Roussel. Nach den Prognosen des Schulentwicklungsplanes muss die Stadt mit steigenden Schülerzahlen rechnen. Gab es 2018 noch insgesamt rund 9700 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen sechs und 18 Jahren, werden es 2025 bereits 10.390 sein.
Für die Gymnasien komme noch hinzu, dass sich der Wechsel von G8 auf G9 auswirke. Die Schüler durchlaufen nicht mehr acht, sondern neun Jahrgangsstufen bis zum Abitur. Der Start erfolgte 2019/20 und wird 2026 abgeschlossen sein. Für die längere Schulzeit brauche eine Schule aber auch eine entsprechende Ausstattung an Räumen, so der Rektor.
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Das Schiller-Gymnasium steht ohnehin im nächsten Schuljahr besonders unter Druck, weil es die Aufgabe eines Bündelungsgymnasiums übernimmt. Auch das ist eine Folge der Rückkehr zu G9. Denn landesweit befindet sich der letzte G8-Jahrgang aktuell in der „Einführungsstufe“, was inhaltlich der elften Klasse entspricht, und macht 2025 Abitur. Der erste G9-Jahrgang ist die aktuelle Stufe 9 und macht 2027 Abitur.
AMG will Raumprogramm weiterentwickeln
G8-Schüler, die in der Oberstufenzeit sitzen bleiben, müssen ihr Gymnasium verlassen – denn darunter fehlt eine ganze Stufe. Für diese Jugendlichen ist das Angebot am Schiller-Gymnasium gedacht. „Wir planen jetzt, Räume vielseitiger zu nutzen“, erklärt Roussel. Möglicherweise komme es auch zu Umbauten, das Land habe Geld zur Verfügung gestellt und die Schule stehe im Kontakt mit der Stadt.
Insgesamt 773 Schulanmeldungen
Insgesamt haben sich für das nächste Schuljahr in Witten 773 Schülerinnen und Schüler angemeldet. Im vergangenen Jahr waren es 775. Aus den Nachbarstädten kommen 47 Kinder.
Bei den Angaben handelt es sich um die Zahlen für die städtischen weiterführenden Schulen, nicht enthalten sind Angaben über die Pestalozzischule oder private Schulen.
Auch am Albert-Martmöller-Gymnasium sind mit 120 Anmeldungen nach Aussage von Schulleiter Johannes Rienäcker die Kapazitäten ausgeschöpft. Dabei bestehe für die vierzügige Schule bereits ein umfassendes Raumprogramm, das auch weiter entwickelt werde. Zum einen gehe der neue Fachraumtrakt nach den Sommerferien an den Start, zum anderen erfolge anschließend eine umfassende Sanierung der bestehenden Gebäude. Dabei müsse auch der Umstieg von G8 auf G9 Berücksichtigung finden.
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Ebenfalls 120 Anmeldungen verzeichnet auch das vierzügige Ruhr-Gymnasium. Die Schule hat sich, wie die stellvertretende Leiterin Kerstin Peters erläutert, eingehend mit einem künftigen Raumangebot befasst. Dazu laufen auch durchaus Gespräche mit der Stadtverwaltung. Dass entsprechender Platz vorhanden sein müsse, sei unstrittig, so Peters. Daher sei man damit befasst, passende Lösungen zu finden.
Neue Gesamtschule hat 110 Anmeldungen
Wie sehen nun die Anmeldezahlen an den anderen weiterführenden Schulen in Witten aus? Nach Angaben der Stadt hat die Otto-Schott-Gesamtschule in ihrem zweiten Jahr 110 Anmeldungen (vier Klassen), die Hardenstein-Gesamtschule 112 Anmeldungen (ebenfalls vier Klassen) und die Holzkamp-Gesamtschule 116 Anmeldungen (fünf Klassen). Die Adolf-Reichwein-Realschule startet mit 55 neu aufgenommenen Schülerinnen und Schülern, die Helene-Lohmann-Realschule mit 47, beide Schulen sind zweizügig.
Keine weiteren Kinder nehmen mehr die Freiligrathschule und die Otto-Schott-Realschule auf und das bereits im zweiten Jahr, denn sie werden in absehbarer Zeit aufgelöst.
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