Witten. Studenten aus Witten sammeln Unterschrift gegen zu hohe Parkgebühren rund um den neuen Campus. Deutliche Worte richten sie an den Bürgermeister.
Studenten der Uni Witten/ Herdecke haben eine Petition gestartet, um gegen die geplanten Parkgebühren auf dem neuen Campus zu protestieren. Mehr als 400 Unterschriften seien schon gesammelt worden. In einem offenen Brief an den Bürgermeister üben sie scharfe Kritik.
Die Studierenden wollen vor der endgültigen Abstimmung im Rat am Dienstag (23.3.) ihren Ärger in die Öffentlichkeit und Politik tragen. Der Protest entzündet sich nicht nur daran, dass entlang der Alfred-Herrhausen-Straße und in den Seitenstraßen demnächst drei Euro pro Stunde fällig werden. Die Studenten halten auch die Tarife im Parkhaus (1,50 Euro) für zu hoch, das zurzeit gebaut wird.
Studenten: Stadt Witten will uns in das „billigere“ Parkhaus zwingen
Sie sprechen von einem „enormen Eingriff“ in ihre Finanzen. Die geplanten Gebühren seien unverhältnismäßig und auch das vorgesehene Entgelt im Parkhaus, in das man sie regelrecht zwingen wolle, sprenge jedes normale studentische Budget. Die Stadt argumentiert neben der Auslastung des Parkhauses damit, Parksuchverkehr in den angrenzenden Wohn- und Gewerbegebieten vermeiden zu wollen. Gemeint ist etwa das Wullener Feld.
Die Studierenden werfen dem Bürgermeister vor, einerseits auf jedem Straßenschild mit der „Universitätsstadt Witten“ zu werben und den Eindruck zu erwecken, die Stadt setze sich für die Hochschule ein. Doch andererseits scheine es so, als wolle man ihnen in Zeiten der Corona-Pandemie noch mehr Steine in den Weg legen.
Nicht gelten lassen sie das Argument, dass mit hohen Parkgebühren die Mobilitätswende gefördert werden soll. „Lieber Herr Bürgermeister, sind Sie in den letzten zwei Jahren selbst mal mit dem Bus oder dem Rad den Weg zur Universität gefahren?“ fragen sie vor dem Hintergrund gerade der Dauerbaustelle an der Pferdebachstraße.
Studenten schreiben Bürgermeister aus Witten: Möchten Sie Profit auf unsere Kosten erzielen?
Und weiter schreiben sie: „Möchten Sie Profit für die Stadt Witten auf Kosten ihrer Studierenden erzielen? Möchten Sie jungen Menschen den Zugang zu einer Bildungseinrichtung erschweren?“ Bürgermeister Lars König wird geben, sich dafür einzusetzen, dass „diese Maßnahme“ in der geplanten Form nicht zum Tragen kommt.
Die Studenten bitten um einen Termin beim Bürgermeister und ein kurzes Rederecht in der Ratssitzung am Dienstag, 23. März. Obwohl der Verkehrsausschuss vergangene Woche schon für die Parkgebühren gestimmt hat, sehen die Studierenden noch eine Chance. „Wir hoffen, dass es für die Politik nicht tragbar ist, die Studenten für die städtische Haushaltssanierung heranzuziehen“, sagt Fabian Schmidt (21), der im siebten Semester Management studiert und die Initiative ergriffen hat.
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Die Resolution der Wittener Studenten gegen die Parkgebühren findet man im Netz auf parkenpetition@gmail.com