Witten. Inzwischen hat ein Brandsachverständiger der Polizei das Haus an der Lessingstraße in Witten untersucht. Das hat er ermittelt.
Den Grund für den verheerenden Dachstuhlbrand am 14. Mai an der Lessingstraße werden wir vermutlich nie erfahren. Der Brandsachverständige der Polizei hat die Ursache nicht ermitteln können.
Dem Gutachter bot sich ein Bild der Verwüstung. Ausgegangen ist das Feuer in der Innenstadt am frühen Samstagmorgen nach Angaben der Polizei von einer Wohnung im vierten Stock. Es griff dann auf den Dachstuhl über. Sowohl die Wohnung als auch der Dachstuhl wurden zerstört. Eines konnte der Brandexperte trotzdem ausschließen: Es handelte sich nicht um einen technischen Defekt.
Das lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass eine „menschliche Ursache“ zu vermuten ist, wie ein Polizeisprecher bestätigt. Doch ob es sich um Brandstiftung handelte, und sei es aus Fahrlässigkeit, lässt sich offenbar nicht mehr feststellen. Eine brennende Zigarette würde schon genügen.
Die Polizei hat mit allen Hausbewohnern gesprochen und weiß natürlich auch, wer oben in der Brandwohnung gelebt hat. Insgesamt sollen 21 Menschen mit Migrationshintergrund in dem Haus gewohnt haben, darunter zwei sechsköpfige Familien. Ob sie jemals zurückkehren können, ist offen. Denn auch die anderen Wohnungen wurden gerade durch das Löschwasser stark in Mitleidenschaft gezogen.
Haus vorerst unbewohnbar
Das Haus bleibt vorerst unbewohnbar. Die Polizei gibt es zwar frei, nachdem sie ihre Ermittlungen beendet hat. Die Stadt hat aber aus Sicherheitsbedenken eine sogenannte „Nutzungsunterlassung“ ausgesprochen. Eine Giebelwand im Dachgeschoss gilt nicht mehr als standsicher, die Brandschäden am gesamten Dach, die losen Dachziegel – all das könne dazu führen, dass Teile herunterfallen und Menschen gefährden. Deshalb muss der Eigentümer nun von einem „Tragwerksplaner“ ein Gutachten erstellen lassen und damit ein Sanierungskonzept. Erst wenn das vom Bauordnungsamt freigegeben wird, könne man auch die Nutzungsuntersagung wieder aufheben, erklärt Stadtsprecher Jörg Schäfer.
Derweil hat zumindest Zahid Tara aus Pakistan, über den die WAZ berichtet hatte, mit seiner Familie für die Übergangszeit eine neue Wohnung gefunden. Es handelt sich wieder nur um wenige Räume. Aber immerhin gibt es eine eigene Küche und ein eigenes Badezimmer für die Eltern und ihre vier Kinder.