Neviges. In Neviges entsteht am Waldschlösschen auf der teuersten Baustelle der Stadt eine supermoderne Schule. Worauf sich Schüler freuen können.
Es ist mit 83,5 Millionen Euro die teuerste Investition in der Geschichte der Stadt Velbert: Die neue Gesamtschule am Waldschlösschen in Velbert-Neviges wird eine Schule der Superlative und „wegweisend für die Schullandschaft in Velbert“, so begrüßte Bürgermeister Dirk Lukrafka die zahlreich erschienen Vertreter der Presse, darunter auch der WDR, zur Baustellenbesichtigung, zu der die Stadt offiziell eingeladen hatte. Dabei trug das Stadtoberhaupt, wie alle Anwesenden, Bauhelm und Sicherheitsweste. So, wie es auf einer Baustelle vorgeschrieben ist. Vor allem, wenn man einen Blick in das Innere der Gebäude werfen möchte.
Das jedoch war nicht möglich, zur Überraschung aller gab die Baufirma Goldbeck kein grünes Licht, um sich ein Bild von drinnen zu machen. Die genauen Gründe wurden nicht bekannt gegeben, die Baufirma habe eben Hausrecht, da könne man nichts machen, sagte Michael Lobe, Fachbereichsleiter Immobilienservice der Stadt Velbert. Und so konnte er nur berichten, was alle gern gesehen hätten: „Die Maler haben die Wände gestrichen, die Fliesen sind da, man hat den Eindruck, es ist alles fertig.“
Die Baustelle in Velbert liegt exakt im Zeitplan
Und das passt zu der wohl wichtigsten und wirklich guten Nachricht dieses Termins: „Wir sind völlig im Zeitplan, im Sommer 2025 kann der Schulbetrieb starten“, sagte der Beigeordnete Jörg Ostermann. 1300 Schülerinnen und Schüler sollen in dieser „topmodernen Schule“, so Bürgermeister Dirk Lukrafka, sechs zügig unterrichtet werden.
„Der Schulstandort war uns wichtig, weil er mitten im Herzen unterschiedlicher Sportanlagen liegt“, sagte Lukrafka. Unterhalb der Schule das Panoramabad, direkt oberhalb der Sportplatz Waldschlösschen, noch ein kleines Stück höher der Nevigeser Tennisclub (NTC). Und mitten drin gleich zwei moderne, multifunktionale Sporthallen. Denn neben der neuen Dreifach-Sporthalle der Gesamtschule wird auch die Sporthalle Waldschlösschen für den Schulbetrieb komplett saniert. Insgesamt kostet der Schulbau 83,5 Millionen Euro. Eine Zahl, so Lukrafka, die durchaus „schwer zu verdauen“ sei. Doch man sei einfach in der Pflicht, gute Schulen zu bauen.
Zur gleichen Zeit sind 170 Arbeiter auf der Baustelle
Nicht nur, was die Kosten betrifft, ist die Gesamtschule Waldschlösschen eine Schule der Superlative: Mit nur eineinhalb Jahren sei auch die Bauzeit „sehr kurz bemessen“, ist auch der Bürgermeister sehr froh, dass man exakt im Zeitplan liege. Zeitgleich arbeiten 170 Arbeiter mit Hochdruck daran, dass dies auch weiterhin gilt. Beide Schulgebäude und die Sporthalle wurden beachtlich schnell hochgezogen, was an der Systembauweise des Unternehmens Goldbeck liegt.
Sämtliche Bauteile wie Decken, Wände und Fenster werden in den eigenen Werken hergestellt und dann passgenau vor Ort einmontiert. „Auch der Sonnenschutz, einfach alles“, so hatte Manfred Pinner, Projektmanager des Bau-Unternehmens, bei einem Termin im Dezember 2023 gesagt: Da bestand das 22.000 Quadratmeter große Gelände noch aus einer großen Baugrube.
Die größte Küche in der Stadt
Das Thema Nachhaltigkeit ist der Stadt Velbert bei der neuen Schule besonders wichtig, erläuterte Michael Lobe: Den Strom liefere eine Photovoltaikanlage auf dem Dach, die Schule versorge sich, über das Jahr gesehen, quasi selbst. Geheizt werde mit Geothermie: Für die Sole-Wasser-Wärmepumpe wurden an 80 verschiedenen Stellen für die notwendigen Rohre gebaut. „Außerdem sind alle Dächer begrünt“, so der Fachbereichsleiter Immobilienservice, der noch einen weiteren Rekord nannte: Zur neuen Mensa, deren Rohbau im September fertig sein soll, gehört auch die „größte und modernste Küche Velberts“: 1500 gesunde Essen können hier angerichtet werden.
Räume sind mehrfach nutzbar
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Der Bau der Gesamtschule Waldschlösschen passe zu dem pädagogischen Konzept der Clusterschulen, so Lobe weiter: Multifunktional nutzbare Räume ermöglichen ein Lernen in kleinen Gruppen, auch die Mensa kann als Aula genutzt werden. Nichts ist statisch, vieles individuell. Das gilt auch für den Schulhof, bei dessen Konzeption auch Schulleiter Jens Brandenburg involviert wurde, wie Michael Lobe berichtet: So bekommen die Fünftklässler einen anderen Bereich als die Oberstufe. Damit sich niemand in die Quere kommt und sich ab 2025 alle in der supermodernen Schule wohlfühlen.