Sprockhövel. Kinderkleidung und Spielzeug sind teuer. Da bietet Secondhand echte Schnäppchen - und noch mehr Vorteile, wie Eltern in Sprockhövel wissen.
Kindermode kostet im Verhältnis richtig viel Geld. Doch die meisten Sachen können die Kleinen gar nicht lange tragen. Deshalb nutzen viele Eltern gern Secondhand-Angebote. Wir haben uns auf einem von Sprockhövels Kindertrödelmärkten umgeschaut - „Jacke wie Hose“.
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Mit dem Kopf tief über eine Kiste mit Kuscheltieren gebeugt, ist Linus (4) auf der Suche nach einem neuen Spielgefährten. Eine kleine Auswahl großer und kleiner Plüschfreunde hat er bereits neben sich angehäuft. Nur wenige Schritte entfernt probiert ein kleiner Junge sein neues Bobbycar aus, welches sogar einen Anhänger hat. Fröhlich bahnt er sich durch die Standreihen seinen Weg, auch vorbei an Anna (6), die gerade von ihrer Mutter gerufen wird: „Schau mal hier, wie gefällt dir das?“ In der Hand hält sie einen farbenfrohen Pullover, der nur wenige Minuten später für ein paar Euro den Besitzer gewechselt hat.
„Es lohnt sich einfach nicht, alles neu zu kaufen, meine Tochter wächst dafür viel zu schnell.““
Der beliebte Kinderflohmarkt „Jacke wie Hose“, organisiert durch die drei städtischen Kindertageseinrichtungen von Sprockhövel – der Musik-Kindergarten Gedulderweg, das KiFaz (KiTa und Familienzentrum) Miteinander und die Natur-KiTa Schee, bot einigen Familien in der Glückauf-Halle die Chance auf Schnäppchen.
„Es lohnt sich einfach nicht, alles neu zu kaufen, meine Tochter wächst dafür viel zu schnell“, erklärt die junge Mutter Marie (34). Entsprechend sind die Klamotten schnell zu klein - und das bereits nach kurzer Zeit, denn sie „wachse wie Unkraut“. Daher sind z. B. Winterjacken oder ansonsten teure Markenartikel beliebte Objekte der Begierde. „Manchmal hat man Glück und findet schöne Stücke“, erklärt sie weiter.
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Ein paar Stände weiter hat eine Spielküche einen neuen Besitzer gefunden. „Das hätte meinem Enkel auch gefallen“, erklärt Reiner Lassner (63) und beobachtet, wie die originalgetreue Spielversion der Küche mit Ofen und sogar eigener Spüle in die glücklichen Hände des neuen Eigentümers wechselt. Mit seinem Enkel Nico (5) besucht er an diesem Wochenende den Trödelmarkt. „Das ist hier wie ein Kinderparadies, an jeder Ecke gibt es was Neues zu entdecken und natürlich soll am besten alles mit nach Hause“, lacht er herzlich. Leer ausgegangen ist sein Enkel dann natürlich auch nicht: Ein Bilderbuch und ein Kuscheltier ziehen in das Kinderzimmer ein.
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Aber der Flohmarkt bietet nicht nur günstige Alternativen, sondern ist zugleich nachhaltig. „Die Hosen und T-Shirts sind häufig nicht oft getragen, so gut wie neu, da die Kids einfach so schnell groß werden“, erklärt Sina Klist (42). Privat ist sie auch großer Fan von Vinted und anderer Secondhand-Plattformen im Internet, da so häufig gut erhaltenen Kleidungsstücke nicht in der Mülltonne landen, sondern noch weiter getragen würden. „Die Kleidung ist dann häufig schon mehrfach gewaschen und somit sind dann auch die ganzen Chemikalien raus.“ Für Kinder mit Allergien seien Kleidungsstücke aus dem Secondhand-Bereich daher sogar besser als neue, gerade, wenn diese Teil der Fast-Fashion-Märkte seien.
„Und wenn man ehrlich ist, Kinder interessiert es gerade in den ersten Lebensjahren gar nicht, was sie anhaben, da sind eher wir Eltern ausschlaggebend“, ergänzt eine weitere Besucherin, die anonym bleiben möchte. Für ihre Tochter (4) hat sie an diesem Tag eine ganze Reihe neuer Anziehsachen gekauft. „Die letzten Monate ist unser Budget für neue Kleidung oder andere Extras immer kleiner geworden“, erzählt sie weiter.
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Trödelmärkte oder andere Second-Hand-Angebote seien für sie daher eine gute Alternative, um ihren Kindern dennoch kostengünstig neue Anziehsachen bieten zu können. Und der Strom an jungen Familien, die den Flohmarkt „Jacke wie Hose“ an aufsuchten, riss nicht ab.
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Dagegen zeigte sich das Angebot der Verkäuferinnen und Verkäufer eher mager: Einige der aufgebauten Stände waren trotz Auszeichnung leer geblieben. Die Glückauf-Halle war nicht einmal zur Hälfte mit Verkaufstischen gefüllt.
Weitere Secondhand Angebote in Sprockhövel
Neben dem Trödelmarkt „Jacke wie Hose“ ist das Angebot an Secondhand-Läden in Sprockhövel trotz Wunsch nach weiteren Optionen nicht sehr groß. Neben den digitalen Angeboten bieten zum Beispiel die Kleiderkammer der Flüchtlingshilfe Sprockhövel an der Wuppertaler Straße 3 oder der Secondhand-Laden vom Kinderschutzbund Hattingen/Sprockhövel, kurz KiBuLa genannt, an der Bismarckstraße 72 in Hattingen die Möglichkeit für wenig Geld gut gebrauchte Kleidungsstücke oder Spielzeug für Kinder zu kaufen.
In regelmäßigen Abständen werden zudem spezielle Flohmärkte mit Sonderaktionen von den Organisationen angeboten. So findet am 3. Oktober anlässlich des Saisonwechsels erneut ein Secondhand-Markt in der Kleiderkammer der Flüchtlingshilfe statt.