Mitfiebern in Sprockhövel: Wird die Königin zur Kaiserin?
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Sprockhövel. Viele Bilder hat Biene Hagel vom Königsschießen des Schützenvereins Herzkamp gemacht. Wie das Schießen ausging. Was den Verein ausmacht.
Flügel, Reichsapfel, Zepter, Kopf, Stoß, Krone und Rumpf: Genau darum drehte sich alles in Herzkamp beim Königsschießen des Schützenvereins Herzkamp. In diesem Jahr war das Mitfiebern der Schützen jedoch besonders spannend.
Denn Alt-Königin Lisa-Kristin Dreibholz (33) winkte in diesem Jahr die Kaiserwürde. „Das gab es bisher erst wenige Male bei uns im Verein“, erläutert Mark Koch (56), Vorsitzender des Schützenvereins. Zuletzt hatte sich Mathias Feuerstack durch das Erringen der Majestäten-Würde 2011, 2012 und 2013 den Titel als Kaiser gesichert.
Spannendes Schießen um den Kaisertitel in Sprockhövel-Herzkamp
Mit dem 736. Schuss beendete Lisa-Kristin Dreibholz dann um 18.14 Uhr schließlich den Wettkampf und sicherte sich ihren Titel als Kaiserin. Dafür hat sie nun drei Jahre in Folge das Königsschießen für sich entschieden und den verbliebenen Rumpf des Holzvogels vollumfänglich abgeschossen.
Bilder vom Königsschießen beim Schützenverein Herzkamp
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Mit ihrem Prinzgemahl Patrick Hamel repräsentiert sie jetzt ein weiteres Jahr die Schützengemeinschaft. Die Freude über den Sieg ist groß, die Liebe zum Schießsport mit den Jahren gewachsen. „Ich bin seit über 20 Jahren bereits im Verein“, erklärt die neue Schützenkaiserin. Bereits vor der Majestäten-Würde platzierte sich die Schützin wiederholt als Prinzessin. Dafür hatte sie schon im Jahr 2002 zum ersten Mal dem Holzvogel die Krone abgeschossen.
48 Bewerbende um die Majestätenwürde
Bei aller Feierlaune stand aber immer die Sicherheit im Vordergrund. „Die Waffe ist fest eingespannt“, erklärt Dreibholz. Der Gang hin zur und weg von der Waffe ist zudem streng festgelegt. 48 aktive Schützen bewarben sich an diesem Tag mit ihrer Teilnahme um die Majestäten-Würde.
Christian Otto (36) sicherte mit dem 96. Treffer den Abschuss des ersten Pfänders (Teil des Holzvogels). Seit 2012 ist er Mitglied im Schützenverein. „Was man braucht, sind mentale Stärke und Technik, das kann man auch im hohen Alter noch machen“, erklärt er. Mit 195 Mitgliedern ist der Schützenverein Herzkamp im EN-Kreis der größte Verein mit der durchschnittlich jüngsten Altersstruktur. „Wir sind hier wie eine Familie“, erklärt Otto weiter.
Zusammenhalt ist wichtiger als der Titel
Die Mitglieder seien ein Spiegelbild der Gesellschaft, alle völlig verschieden und doch füreinander da. „Der Ausbau von unserem Sanitärbereich wäre ohne die vielen ehrenamtlichen Kräfte so beispielsweise ansonsten gar nicht möglich“, bemerkt Mark Koch stolz. „Man ist einfach gerne hier“, ergänzt Lisa Dreibholz. Und so ist abseits des sportlichen Ehrgeizes eigentlich nicht wichtig, wer den Königstitel holt, sondern, dass man in der Gemeinschaft zusammen ist.
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