Sprockhövel. Die Erdbeersaison läuft und in Sprockhövel gibt es Erdbeerfelder. Das sind die Stellen zum Selberpflücken und aktuellen Preise der Erdbeeren:

Erdbeeren gehören zu den beliebtesten Früchten überhaupt. Und am schönsten ist es, sie selbst zu pflücken. Denn hier in der Natur kann auch mal genascht werden. Wo Selberpflücker in Sprockhövel fündig werden und was die Erdbeeren dort kosten:

Stammkunden bei Erdbeerbauer Gelbrich

Melissa und Samantha sind Stammkundinnen bei Erdbeerbauer Gelbrich. Die beiden Mädchen im Kindergartenalter sind wenige Tage nach der Eröffnung der Erdbeersaison zu den Feldern nach Herzkamp in Sprockhövel gekommen, um sich einen großen Karton mit frischen Früchten zu holen. „Wir kommen jedes Jahr, die Kinder kennen das gar nicht anders“, erläutern ihre Großeltern. „Während die Eltern arbeiten, gehen wir mit den Mädchen Erdbeeren pflücken“, erläutert Ehepaar Pszowski. Petra Heitmann gehört zum Team von Erdbeerbauer Dirk Gelbrich, ist das Urgestein im Verkaufsbüdchen am Rande der Felder. Hier piepst die Waage unablässig. Mitgebrachte Körbchen werden leer gewogen, damit später nur das Gewicht der Erdbeeren ermittelt werden kann.

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Melissa hat auf dem Erdbeerfeld ein besonders schönes Exemplar entdeckt. Viele Erdbeerfreunde nutzen die Möglichkeit, ihre Erdbeeren in Sprockhövel selbst zu sammeln.
Melissa hat auf dem Erdbeerfeld ein besonders schönes Exemplar entdeckt. Viele Erdbeerfreunde nutzen die Möglichkeit, ihre Erdbeeren in Sprockhövel selbst zu sammeln. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Bilderbucherdbeeren liegen auch schon fertig gepflückt in Pappkartons oder 500-Gramm-Schalen. Wem das Bücken nichts ausmacht, wer Freude daran hat, Mutter Natur höchstselbst ihre verschwenderisch leuchtenden Früchte zu entwenden, kann dabei auch noch sparen. Das Kilo selbst gepflückte Erdbeeren kostet 4,95 Euro, die 500 Gramm-Schale Bequemlichkeit schlägt hingegen mit 4,50 Euro zu Buche und ist etwa doppelt so teuer. Der 2,5-Kilo-Korb liegt bei 19,50 Euro, wenn man sich selbst die Arbeit nicht machen möchte. Daroyal, Sinfonie, Malwina oder Lambada … die zahlreichen Sorten haben unterschiedliche Eigenschaften.

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Wichtig ist für die Sprockhöveler Erdbeerbauern Axel Stock und Dirk Gelbrich, dass sie verschiedene Sorten anbauen: Frühe Sorten und spätere Sorten verlegen den Beginn der Saison vor beziehungsweise verlängern ihn. Je nach Witterung kann man noch in der zweiten Juli-Hälfte heimische Erdbeeren ernten. Doch bevor die rot-geprenkelte, von vielen sehnsüchtig erwartete, süße Frucht überhaupt glänzend im Körbchen liegt, haben die Pflanzen den Bauern schon einige Sorgen bereitet. „Die frühe Sorte hatte den Blütenstecher“, kommentiert Axel Stock den unliebsamen Gast, einen Käfer. „Er legt meist nur ein Ei in jede Blüte, befallene Blüten sterben ab.“ Auch Dirk Gelbrichs Erdbeeren waren befallen. „Die können eine ganze Ernte vernichten“, erläutert er den Schaden, den der Erdbeerblütenstecher anrichtet, wenn man die Pflanzen nicht schützt.

Viele Erdbeerfreunde nutzen bei strahlendem Sonnenschein die Möglichkeit, ihre Erdbeeren zu sammeln auf dem Erdbeerfeld von Bauer Dirk Gelbrich.
Viele Erdbeerfreunde nutzen bei strahlendem Sonnenschein die Möglichkeit, ihre Erdbeeren zu sammeln auf dem Erdbeerfeld von Bauer Dirk Gelbrich. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Das war aber nicht die einzige Herausforderung, mit denen die beiden Kollegen zu kämpfen hatten. Obwohl es winterharte Erdbeersorten gibt, hat es eine komplette Anpflanzung bei Axel Stock nicht geschafft zu überleben: „Der viele Regen hat ein ganzes Feld absaufen lassen“, war gleich einmal die Arbeit aus dem Vorjahr für die Katz. Dann heißt es, neue Flächen vorzubereiten und neue Kulturen anzupflanzen.

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Dann kam der späte Frost noch dazu, der die frühen Sorten auf beiden Höfen hat erfrieren lassen, und wieder musste neu gepflanzt werden, falls nicht gerettet werden konnte, was noch zu retten war. Deshalb beginnt bei Axel Stock die Erdbeerernte erst so langsam auf den Feldern an der Hombergstraße in Niedersprockhövel. Die Selbstpflücker halten aber schon längst Ausschau nach den Bannern, die auf das köstliche Obst hinweisen. Die späten Sorten helfen dann dabei, die Einbußen aus dem nassen und frostigen Frühjahr zu reduzieren.

Der Korb voller Erdbeeren ist richtig schwer, aber Max, 7, hält ihn mit Mutters Unterstützung in die Kamera.
Der Korb voller Erdbeeren ist richtig schwer, aber Max, 7, hält ihn mit Mutters Unterstützung in die Kamera. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Selbtpflücken liegt im Trend bei den Kunden: „Gerade Familien mit Kindern pflücken tendenziell gerne selbst“, so die Erfahrung von Petra Heitmann. So lernten Kinder, dass Obst nicht verpackt im Supermarkt entsteht. Für die Landwirte ist der Trend willkommen, denn sie haben es schwer, Personal zu finden.

Zwar kommt auf den Herzkamper Erdbeerhof jede Saison dieselbe Erntehelfer-Familie, die auch schon noch mal einen Helfer mitbringt. „Ich arbeite viel mit Abiturienten“, schätzt Dirk Gelbrich die Arbeit der jungen Leute. Die allerdings können erst demnächst unterstützen, wenn die Prüfungsphase vorbei ist und sie aus der Schule entlassen sind.

Großvater Heinrich, Großmutter Johanna, Samantha und Melissa suchen auf dem Feld in Sprockhövel die schönsten Erdbeeren.
Großvater Heinrich, Großmutter Johanna, Samantha und Melissa suchen auf dem Feld in Sprockhövel die schönsten Erdbeeren. © FUNKE Foto Services | Jürgen Theobald

Dieser Text erschien zuerst am 23. Mai 2024.