Sprockhövel. Die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel (KuKI) wird 30 Jahre alt. Nächste Woche veranstaltet sie eine Ausstellung. Was es zu sehen gibt.
Die Kunst- und Kulturinitiative Sprockhövel (KuKI) feiert ihr 30-jähriges Bestehen. Und wie gut, dass sich auch die Kunst zunehmend aus dem Würgegriff von Corona befreien kann. Für die KuKI heißt das: „Es sind wieder Aktionen und Ausstellungen möglich“, freut sich der Vorsitzende Udo Unterieser. In der kommenden Woche veranstaltet der Verein an drei Tagen eine Ausstellung mit dem Titel „Vom Gebrauchsglas bis zur Glaskunst“.
Enttäuschung über kleine Ausstellungsfläche
Die Exponate, die am Freitag, 17. Juni (18 bis 21 Uhr), Samstag, 18. Juni (14 bis 18 Uhr) und Sonntag, 19. Juni (14 bis 18 Uhr) in der Artothek in Haßlinghausen zu sehen sind, waren schon einmal Bestandteile einer Ausstellung zum Kulturhauptstadtjahr 2010. Unterieser, Andreas Falke und Stefanie Dickmann vom KuKI-Vorstand zeigten sich beim Pressetermin enttäuscht darüber, dass die Glas-Ausstellung an der Gevelsberger Straße „auf viel zu kleinem Raum präsentiert werden muss“, klagt Unterieser.
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Gefeiert wird draußen
Konsequenterweise soll die Rahmenfeier der Initiative, die aktuell 50 Mitglieder hat, dann auch draußen gefeiert werden. Die Fair-Trade-Gruppe Sprockhövel wird für die Bewirtung der Gäste sorgen, musikalisch verleiht das Andre Enthöfer Quartett eine angenehme Grundierung für den Kunstgenuss. Zu sehen und teilweise auch zu kaufen sind die Werke von fünf Künstlerinnen und Künstlern, die Haßlinghausen und der großen Glasindustrie- und Glaskunst verbunden sind oder waren: Regina Buchholz, die beiden mittlerweile verstorbenen Ernst Oberhoff und Karl Hellwig sowie Udo Unterieser und sein Sohn Keno Enstrup.
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Viel künstlerisches Potenzial in Sprockhövel
Doch über allem steht auch in der kommenden Woche die Kunst- und Kulturinitiative, die 1992 in Sprockhövel gegründet und zwei Jahre später Vereinsstatus erwarb. „Unser Ziel war es von Anfang an, auch zu zeigen, wie viel Kunst und künstlerisches Potenzial in der kleinen Stadt Sprockhövel zu Hause ist“, sagt Udo Unterieser. Nach drei Jahrzehnten kann die KuKI auf große Aktionen verweisen, die über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung fanden. „Viel haben wir dem Engagement unseres Mitglieds Karin Hockamp zu verdanken, die in ihrer Funktion als Stadtarchivarin viele historische und künstlerische Themen Sprockhövels aufbereitet und veröffentlicht hat“, so der KuKI-Vorsitzende.
Zahlreiche Aktionen
Die Artothek selbst etwa, die nach dem Prinzip einer Stadtbücherei Kunstwerke für Privatleute oder Firmen verleiht, geht auf das Konto von KuKI. Und weit mehr Spuren hat der Verein in Sprockhövel hinterlassen, von denen jeder weiß, sie aber nicht unbedingt sofort mit KuKI in Verbindung bringt: So etwa eine internationale Tagung zum 200. Geburtstag von Mathilde Anneke, ein Mahnmal für eine jüdische Familie neben der Sparkasse Niedersprockhövel, eine Fahnenaktion auf der Glückauf-Trasse, Picknicks an der Glückauf-Trasse mit Musik, der Kampf um den Erhalt des Amtshauses in Haßlinghausen, die Aktion „Damit Vergangenheit eine Zukunft hat“, wo Fotos alter Hausfassaden an der Mittelstraße den heutigen Gebäuden gegenübergestellt wurden.
Ehrengrab für Ursula von Reibnitz
Zu nennen ist aber auf jeden Fall noch der liebe- und würdevolle Einsatz für die vor Jahrzehnten so populäre Schauspielerin Ursula von Reibnitz. Die 1990 gestorbene und besonders dem Schauspielhaus Wuppertal verbundene Künstlerin hatte ihren Alterssitz in Herzkamp gehabt und war auf dem dortigen Friedhof bestattet worden. KuKI (und auch der örtlichen SPD) sei Dank, dass ein Projekt verfolgt wird, ihr ein Ehrengrab einzurichten.
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