Oberhausen. Das Kirchenzentrum am Centro blieb vom Feuer im nahegelegenen „Pagoda“ zum Glück verschont – und konnte somit die Einsatzkräfte unterstützen.
Als am späten Donnerstagnachmittag (19. Dezember) das ehemalige Restaurant „Pagoda“ an der Centro-Promenade plötzlich in Flammen steht, will das Team des Café „Mary & Joe“ in unmittelbarer Nachbarschaft gerade Feierabend machen. Die Feuerwehr rückt an und die Einsatzkräfte sprechen von einem „Vollbrand“. Die Mitarbeiterinnen, die gerade noch die beiden letzten Gäste bewirtet haben, müssen eilig das Café verlassen. Wie der benachbarte Weihnachtsmarkt wird auch das „Mary & Joe“ vorsichtshalber evakuiert.
„Wir hatten Glück, dass der Wind Rauch und Funkenflug von uns weggeweht hat“, sagt Dagmar Wippich, Betriebsleiterin im „Mary & Joe“, am nächsten Tag. In Gedanken sei sie noch immer bei dem großen Feuer nur wenige Meter neben dem ökumenischen Kirchenzentrum, zu dem auch ihr Café gehört.
Kaffee und Schokolade für die Feuerwehrleute beim Centro-Einsatz
Eine Stunde nach der Räumung darf Dagmar Wippich zurück in das erst vor gut einem Jahr wiedereröffnete Café – und hat plötzlich alle Hände voll zu tun: Denn gerne nutzen die Feuerwehrleute, die zeitweise mit rund 60 Einsatzkräften vor Ort sind, die Gelegenheit, sich hier von ihrem anstrengenden Dienst auszuruhen und die Toiletten zu benutzen. Wippich schenkt Kaffee und Getränke aus und verteilt Schoko-Täfelchen, die von der Nikolaus-Aktion übriggeblieben sind. Sogar frisch gebackenes Brot kann sie anbieten.
„Als das Feuer unter Kontrolle war, wurde die Atmosphäre auch im Café entspannter“, berichtet Dagmar Wippich, „vor allem, weil durch den Brand kein Mensch zu Schaden gekommen ist.“ Und weil der Einsatz der Feuerwehr die ganze Nacht andauert, sei auch „die für alle Seiten ungewöhnliche, aber ausgesprochen herzliche und dankbare Begegnung“ bei „Maria und Josef“ bis in die späten Abendstunden weitergegangen.
Seit den Morgenstunden am Freitag steht Dagmar Wippich wieder in der Küche im „Mary & Joe“. Für den Publikumsverkehr muss das Café zwar wegen der Absperrungen noch geschlossen bleiben, aber die Feuerwehrleute seien weiterhin gute Kunden: „Jetzt müssen sie mir auch den Gefallen tun, und unsere ganzen Kuchen aufessen“.