Oberhausen. Der Umbau der Schulhöfe am Elsa-Brändström-Gymnasium kann sich sehen lassen. Allerdings geraten die Pläne für den Neubau ins Stocken.

  • Mithilfe von Fördergeldern werden zwei Schulhöfe des Elsa-Brändström-Gymnasiums umgebaut
  • Schülerinnen und Schüler der Oberhausener Schule haben jetzt mehr Platz
  • Allerdings fehlt auch eine Mensa - die Neubaupläne wackeln

Es dauert keine zehn Sekunden, bis die Schulkinder mit dem Basketball wie ein Ameisenhaufen auf dem neuen Gummi-Platz wirbeln. Der neue Schulhof soll dem natürlichen Bewegungsdrang von Kindern gerecht werden. Das klappt auf Anhieb. „Ein guter Tag für Schulentwicklung“, sagt Alice Bienk, Leiterin des Oberhausener Elsa-Brändström-Gymnasiums.

Mithilfe von Fördermitteln aus dem Brückenschlag-Projekt werden die Schulhöfe des Innenstadt-Gymnasiums umgebaut. Der Innenhof am Hauptgebäude ist derzeit noch in Arbeit, der andere für die Fünft- und Sechstklässler an der Christian-Steger-Straße ist fertig. Neue Tischtennisplatten, bunte Bänke, Klettergerüste und ein Spielfeld lassen nicht nur die Herzen der Kinder höher schlagen. Auch Oberbürgermeister Daniel Schranz blickte bei der Eröffnung zufrieden auf die spielenden Kinder. „Das Thema Investition in Bildung beschäftigt uns momentan intensiv. Wir ringen wegen der Kostensteigerungen stark damit. Aber die öffentliche Hand kann nicht warten. Wir müssen Raum schaffen.“

Schulhöfe în Oberhausen werden für 610.000 Euro umgebaut

Neuer Schulhof Elsa-Brändström-Gymnasium
Feierliche Eröffnung: Oberhausens Oberbürgermeister Daniel Schranz (mit Schere) schneidet das symbolische Band durch. Links neben ihm steht Schulleiterin Alice Bienk, rechts Schuldezernent Jürgen Schmidt. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Gemeint ist damit vor allem das Projekt Neue Gesamtschule. Die Kosten haben sich fast verdoppelt, liegen jetzt bei 157 Millionen Euro. Der Umbau der Schulhöfe kostet „nur“ 610.000 Euro. Schulleiterin Alice Bienk geht davon aus, dass sich der Umbau direkt auszahlt. Die Schülerinnen und Schüler hätten jetzt einen Ort mit hoher Aufenthaltsqualität, den sie obendrein selbst mitgestaltet haben. Per Beteiligung konnten sie ihre Ideen einbringen. Die ausführende „Planergruppe“ setzte diese dann um. Ein Hauptwunsch waren Zonen zum Entspannen und Beisammensitzen. „Wichtig ist“, sagt Bienk, „dass Schülerinnen und Schüler ihre Schule selbst mitgestalten. Dann kommen sie auch lieber her.“

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Das Problem des fehlenden Bewegungsraums ist damit gelöst. Möglich gemacht hat es das Projekt Brückenschlag, das einen Großteil der Umbaukosten trägt. Mit Landesmitteln soll die Innenstadt aufgewertet werden. Im Zentrum steht die Oberhausener Marktstraße, die für einen Millionen-Betrag umgestaltet wird.

Bezirksregierung lehnt Förderantrag für Neubau ab - Stadt will einspringen

Neuer Schulhof Elsa-Brändström-Gymnasium
Im Frühjahr sollen auf dem Schulhof des Oberhausener Elsa-Brändström-Gymnasiums auch Blumen sprießen. Die Schüler können dann selbst die Pflanzen gießen. © FUNKE Foto Services | Lars Fröhlich

Mit diesen Landesmitteln sollte allerdings auch das Platzproblem gelöst werden. Wie fast alle Schulen in Oberhausen erfährt das Elsa-Brändström-Gymnasium enormen Zulauf. Das historische Schulgebäude ist umgeben von Innenstadtstraßen. Platz für Container gibt es nicht. Deshalb wurden Pläne für einen Neubau geschaffen, der eine Mensa und einen großen Lernraum fassen soll. Derzeit essen die Kinder in einem nahegelegenen Lokal auf der Elsässer Straße zu Mittag. Diese Notlösung besteht seit Jahren.

Die Pläne für den Neubau sind allerdings ins Wanken geraten. Wie Brückenschlag-Projektleiter Uwe Wilzewski dieser Redaktion bei der Eröffnung erklärt, erteilte die Bezirksregierung der Förderung eine Absage. Der Antrag wurde bereits im Herbst abgelehnt. Wilzewski vermutet, dass die Absage auch mit der schwierigen Haushaltslage zusammenhängt. Das Land NRW muss erheblich sparen und will unter anderem Sozialkürzungen vornehmen.

Damit fehlt das Geld für den vier Millionen Euro teuren Neubau. Laut Schuldezernent Jürgen Schmidt laufen Gespräche darüber, dass die Stadt für die Kosten aufkommt. Allerdings hat Oberhausen eine ganze Reihe Schulprojekte zu stemmen: Neben dem Schulneubau an der Knappenstraße soll auch die Geamtschule Weierheide großflächig umgebaut werden. Neubaupläne für das Bertha-von-Suttner-Gymnasium und das Sophie-Scholl-Gymnasium sind bereits von der Politik abgesegnet. „Wir hoffen, dass es trotzdem noch klappt“, sagt Schulleiterin Alice Bienk.

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