Oberhausen. Aufgerissener Asphalt, alte Beton-Tische: Die Realschule in Oberhausen-Mitte wartet seit Jahren auf einen neuen Pausenhof. Das sind die Pläne.

In einer Ecke stehen noch die typischen Beton-Tische mit aufgeprägtem Schachbrett. Robust gebaut, damit sie niemand kaputt machen kann. Drumherum sieht es ähnlich grau aus auf dem Pausenhof der Oberhausener Anne-Frank-Realschule. Der alte Beton bestimmt das Bild.

Nun soll umgebaut werden: Den akuten Lehrermangel kann die Stadt nicht lindern, das ist Landesaufgabe, dafür aber endlich den jahrzehntealten Schulhof umgestalten. 350.000 Euro aus der Kasse des Innenstadt-Projektes Brückenschlag fließen in den neuen Schulhof an der Goebenstraße. Der Entwurf sieht eine Entsiegelung der Fläche, fünf neue Bäume, schattige Sitze und einen Klassenraum an der frischen Luft vor.

Schulleiterin Ursula Niemann nennt den geplanten Umbau beim Spatenstich ein „Jahrhundertereignis“ und drückt damit die Sehnsucht nach einem grüneren Pausenhof aus. Die Schule blickt tatsächlich auf eine hundert Jahre alte Tradition zurück, der Pausenhof habe sich aber in den vergangenen sechs Jahrzehnten kaum verändert, mutmaßt Niemann, die die Schule seit zwanzig Jahren leitet.

Oberhausen: 850 Schüler sehnen sich nach einem neuen Pausenhof

Bezirksbürgermeister Dominik Stenkamp (CDU) ist ganz nachhaltig mit dem Fahrrad angereist und drückt seine Freude am Mikrofon auf der improvisierten Bühne aus: Als Lehrer wisse er, dass das „eigentliche Schulleben auf dem Pausenhof stattfindet“. Die Holzauflagen sollen das in Zukunft untermalen, Baumrigolen, die das Regenwasser speichern, unterstreichen den grünen Gedanken.

Spatentisch an der Oberhausener Anne-Frank-Realschule: Oberbürgermeister Daniel Schranz (in der Mitte rechts) mit Schulleiterin Ursula Niemann (Mitte) und Schuldezernent Jürgen Schmidt (Mitte links) mit Schülerinnen und Schülern.
Spatentisch an der Oberhausener Anne-Frank-Realschule: Oberbürgermeister Daniel Schranz (in der Mitte rechts) mit Schulleiterin Ursula Niemann (Mitte) und Schuldezernent Jürgen Schmidt (Mitte links) mit Schülerinnen und Schülern. © FUNKE Foto Services | Kerstin Bögeholz

Die Idee zur Umgestaltung reicht schon einige Jahre zurück, sagt Ursula Niemann. Sie ist erleichert, dass nun endlich Bewegung reinkommt und liebäugelt damit, dass nach den Sommerferien die Pläne verwirklicht sind. Die Stadt geht von einer Fertigstellung im Herbst aus. Die Anne-Frank-Realschule besuchen rund 850 Schülerinnen und Schüler. Leiterin Niemann rechnet damit, dass die Zahl im kommenden Schuljahr leicht zunimmt.

Oberhausen: Projekt Brückenschlag geriet in die Kritik

Finanziert wird der neue Schulhof mit Geldern aus dem „Brückenschlag“-Fördertopf. Das millionenschwere Projekt geriet zwischenzeitlich in die Kritik, weil Konkretes auf sich warten ließ. Denn der Brückenschlag soll die Innenstadt von Oberhausen attraktiver machen, die von Teilen der Bevölkerung als vernachlässigt wahrgenommen wird. Der Fokus liegt auf der Marktstraße, an der die vielen Geschäfte angesiedelt sind. Allerdings umfasst die Projektliste mittlerweile auch Schulen: Neben der Anne-Frank-Realschule soll auch das Elsa-Brändström-Gymnasium profitieren. Das Gymnasium in der Stadtmitte benötigt einen Neubau mit Mensa.