Oberhausen. Nicht nur das „Giu“ am Oberhausener Ebertplatz ist dicht. Auch das „Falstaff“ am Theater wird umgebaut. Betreiber Hajo Sommers nennt seinen Plan.
Freunden der Theater-Gastronomie „Falstaff“ dürfte momentan das Herz bluten. Kein gemütliches Pils in der Sitznische, kein Quatschen am Tisch, keine schnelle Fluppe vor der Kneipentür. Stattdessen versperren an der Ebertstraße bullige Baucontainer den Blick auf die Restaurant-Front. Der Falstaff-Schriftzug ist abmontiert, die Fenster mit Bauholz verrammelt, der Speisekarten-Schaukasten leer.
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Eigentlich ist der Grund für den Ausstand ein guter. Das Ladenlokal wird gründlich saniert, soll für die Gäste hinterher ein modernes Ambiente bieten und Pächtern eine professionelle Ausstattung ermöglichen. Soweit der Plan. Doch mancher Umbau entpuppt sich bekanntlich gerne als Überraschungsei: Nur ohne Spiel und Spaß, dafür aber mit um so mehr Spannung.
Falstaff Oberhausen: Gastronom Hajo Sommers bleibt nach dem Umbau an Bord
Auch im Falstaff müssen die Arbeiter dem Vernehmen nach zurzeit nicht erwartete bauliche Klippen meistern. Umgestaltete Kneipenwände führen zu statischen Prüfungen und zusätzlichen Maßnahmen. Übersetzt heißt das wenig überraschend: Es könnte bis zum ersten servierten Schnitzel, zum ersten eingegossenen Wein noch dauern.
Bislang hat der ehemalige Ebertbad-Chef Hajo Sommers nach dem Abschied des österreichischen Restaurants „Zum wilden Kaiser“ das „Falstaff“ sozusagen als „Übergangskneipier“ betrieben. Daran wird sich auch nach einer Wiederöffnung erst einmal nichts ändern, wie der Gastronom gegenüber unserer Redaktion erzählt: „Der Zuschlag dafür gilt zunächst für ein Jahr.“ Das bedeutet, dass Sommers mit einer improvisierten Theaterkneipe weitermacht, bis letztlich alle Maßnahmen abgeschlossen sind. Denn: Die Küche benötigt noch Zeit.
Falstaff Oberhausen: Zur Theater-Spielzeit bleiben nur die Theken in Bar und Foyer
Im Dezember 2024, vermutlich eher Januar 2025 sollen sich die Falstaff-Türen wieder öffnen. „Wir handhaben das dann so, wie bislang auch. Die Küche bleibt zu. Wir bieten Snacks und Kleinigkeiten an. Die Gäste können sich selbst gekochte Speisen selbst mitbringen oder durch das Pizza-Taxi ins Falstaff liefern lassen.“ Wenn die Küche einsatzbereit ist, werden die Karten neu gemischt. Und es dürfte Bewegung in die Betreiberfrage kommen.
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Während der Baustellenzeit kümmert sich Sommers in der Theater-„Bar“ neben der Garderobe sowie an der kleinen Theke im Foyer um die Wünsche der Besucherinnen und Besucher. Dieses improvisierte Gastronomie-Angebot öffnet, wenn Vorstellungen im „Großen Haus“ auf dem Spielplan stehen. Getränke werden dann bis zu zwei Stunden nach der Vorstellung verkauft. Erweiterte Öffnungszeiten fernab der Theater-Spieltage wird es hier als „Lückenfüller“ allerdings nicht geben. Sommers: „Das ist nicht praktikabel.“