Stadt will Sonderzug des MSV Duisburg in Oberhausen enden lassen
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Duisburg/Oberhausen. .
Wegen Sicherheitsbedenken nach den Erfahrungen mit der Loveparade will die Stadt Duisburg den MSV-Sonderzug nach dem DFB-Pokalfinale bereits in Oberhausen enden lassen. Die Rathaus-Spitze in Oberhausen nennt diese Vorsichtsmaßnahme „blamabel“.
Die Fußballwelt hat schon viele Abstrusitäten erlebt, doch die neueste Variante ist besonders kurios: Nach dem DFB-Pokalendspiel des MSV Duisburg gegen Schalke 04 in Berlin am Samstag, 21. Mai, dürfen die Duisburger Fußballprofis nach Willen der Stadt Duisburg aus ihrem Sonderzug auf keinen Fall am Hauptbahnhof Duisburg aussteigen. Die Mannschaft soll vielmehr Sonntagmittag am Bahnhof Oberhausen aus dem Zug klettern und dort in einem Bus auf Schleichwegen in ihr Duisburger Trainingszentrum fahren. Danach soll es einen Autokorso bis zur offiziellen Feier an der MSV-Arena geben.
Grund für diese Überlegung im Duisburger Rathaus sind akute Sicherheitsbedenken nach den Erfahrungen mit der Loveparade-Katastrophe: Ob Pokalsieger oder -vize - erwartet werden über zehntausend Fans, die ihre Spieler feiern wollen. Es sei deshalb durch eine Baustelle am Hauptbahnhof viel zu gefährlich, die MSV-Spieler in Duisburg direkt zu begrüßen, heißt es.
Die Oberhausener Rathaus-Spitze ist von diesem Vorhaben der Duisburger noch nicht offiziell informiert worden. Ordnungsdezernent Frank Motschull, selbst MSV-Fan, reagiert erstaunt auf das Konzept aus Duisburg, die mögliche Gefahr eines großen Fan-Auflaufs auf die Nachbarstadt abzuladen. „Das ist doch blamabel, die Stadt Duisburg macht sich dauerhaft lächerlich, wenn sie sich noch nicht einmal mehr in der Lage zeigt, ihre Spieler in ihrer Stadt zu empfangen.“ So schlimm auch die Loveparade verlaufen sei, man könne nicht jedes Mal hysterisch reagieren, wenn Menschen feiern wollten.
Oberhausener Polizei hält möglichen Fan-Andrang für verkraftbar
Weder die Bundespolizei, die Bahn selbst noch die Oberhausener Polizei sind bisher über einen möglichen Großeinsatz informiert. Doch die Sicherheitsleute reagieren offiziell gelassen. „Egal, wo dieser Zug hält, die Polizei wird vorbereitet sein“, gibt das Duisburger Polizeipräsidium an. Die Polizei werde ja auch mit kurzfristigen Demos mit zehntausend Teilnehmern fertig.
Motschull rechnet höchsten mit einigen tausend Fans in Oberhausen, falls das Szenario Wirklichkeit wird. „Warum sollte ein MSV-Fan nach Oberhausen kommen, wenn es eine Feier an der Arena in Duisburg gibt“, fragt er sich. So oder so sei ein möglicher Andrang von Fans in Oberhausen verkraftbar. „Das ist ja wie bei einem Spitzen-Zweitligaspiel.“
OB Sauerland reist zum Finale nach Berlin
Wo der MSV-Sonderzug mit den Spielern und Sponsoren aus Berlin halten wird, entscheidet nach Angaben der Bahn der Verein selbst. Die Duisburger Polizei übt sich noch in Geheimniskrämerei und witzelt: „Vielleicht hält der Zug ja in Gelsenkirchen, damit die Spieler mit Schalkern feiern können.“
Derweil wagt sich Sauerland einmal wieder unter die Leute. Wie sein Sprecher Josip Sosic auf Anfrage bestätigte, wird der OB am 21. Mai nach Berlin reisen, um sich im Olympiastadion das Finale anzuschauen. Das geschehe, so Sosic, auf Einladung des Deutschen Fußball-Bundes, der die Stadtoberhäupter beider Endspielteilnehmer stets einlädt.
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